HALLO vom 24.Feb.2016 - Mehr Raum für Erinnerungen
WIR HELFEN FLÜCHTLINGEN. DIE UNS AUCH?
9. Truderinger Zukunftsgespräch am 07. Dezember 2015
WIR HELFEN FLÜCHTLINGEN. DIE UNS AUCH?
Ein alternatives, unterhaltsames und inspirierendes Diskussionsformat von Bürgern für Bürger
Montag, 07. Dezember 2015, Beginn: 19:30 Uhr
In dem anr
egenden Podiumsgespräch berichten vier engagierte Bürger und Flüchtlinge konkret und lebensnah, inwiefern für sie der Zuzug von Flüchtlingen eine große Bereicherung ist.
Eintritt frei. Gefördert von der BürgerStiftung München und den Aktiven Zentren
Moderation: Winfried Frey
Angelika Feigenbutz
Angelika Feigenbutz hat das Projekt "Ein Teller Heimat" ins Leben gerufen. Einmal im Monat lädt sie Flüchtlinge aus der McGraw-Kaserne in Obergiesing ein, ihre nationalen Leibspeisen
gemeinsam mit den Nachbarn zu kochen und zu geniessen.
Zeki Genç
hat das „Museum der Deutschen Migrationsgeschichte“ in Trudering
gegründet. Es hat u.a. zum Ziel, die „neuen Deutschen“ an der Mitgestaltung ihrer Wahlheimat Deutschland aktiv zu beteiligen.
Dazu hat BIM e.V. den Tag der Migranten am 27. 0ktober ausgerufen,
damit die Migranten ihre Ideen und Institutionen vorstellen können.
Al Loukili
ist als ehrenamtlicher Kulturdolmetscher für das „Haus der Nationen“
von Caritas Alveni tätig. Er übersetzt und hilft im Gespräch zwischen Flüchtlingen und Behörden, Schulen oder anderen Institutionen über mögliche kulturelle Hürden
hinweg.
Sadija Klepo
Die Gründerin des Vereins "Hilfe von Mensch zu Mensch e.V." hat selbst eine Flüchtlingsgeschichte: Sie floh 1992 mit ihrer Familie aus Bosnien. Für ihr langjähriges, gemeinnütziges
Engagement wurde sie Anfang November mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Youssou Ndiaye
Der Senegalese Youssou war in der Flüchtlingsunterkunft "Fauststraße" untergebracht. Beseelt von dem Drang, etwas zurückzugeben, hat der Profimusiker die Nachbarschaft zu kostenlosem
Percussions-Unterricht eingeladen. Seither wird zweimal wöchentlich geprobt.
Anders als in den USA und Frankreich hat Deutschland kein Museum, das sich dem Thema Migration widmet. Das Kölner Dokumentationszentrum DOMiD, das seit 25 Jahren in Sachen Einwanderung aktiv ist,
will das ändern, und hat vor ein paar Monaten, unterstützt von Wissenschaftlern und Politikern, den Startschuss für ein Migrationsmuseum gegeben. In München-Trudering wurde gerade ein kleines
Migrationsmuseum eröffnet. Von einer Privatinitiative, die ausgehend von der Gastarbeitergeneration ein Stück deutscher Geschichte erzählt.
Stand: 30.10.2015
"Wandteppiche wie diese hingen in jedem Wohnzimmer", sagt Zeki Genç. Er breitet aus seiner Sammlung herrlich bunte Samtteppiche aus. Auf ihnen sind Pfauen in einem paradiesischen Garten zu sehen,
oder eine große Moschee, oder eine wilde Szene, in der die Entführung aus dem Serail dargestellt ist. Man könnte sich jeden einzelnen dieser Wandteppiche in hippen Clubs vorstellen. "Für die
Einwanderer waren sie eine Erinnerung an die Heimat", erklärt Zeki Genç.
Er und Nunzia Sabina gehören einem kleinen Team an, das in ihrem "Museum für deutsche Migrationsgeschichte" Erinnerungsstücke sammelt und in Interviews mit sogenannten Gastarbeitern deren
Lebensgeschichten festhält. Sowohl Zeki Genç als auch Nunzia Sabina sind Kinder von Migranten und wissen, wie weitreichend diese Erfahrungen sind.
"Ein Kind eines Migranten weiß genau, dass es Unterschiede gibt. Wir kommen von dort. Jetzt sind wir hier und das hier ist woanders. Ein Kind nimmt das sehr wohl stark wahr. Also ich
habe früh gewusst, dass wir sozusagen anders sind."
Nunzia Sabina
Makbule Kurnaz hat Zeki Genç bereits ein Interview gegeben, über acht Stunden lang. Von ihrem Balkon aus kann sie zu Siemens blicken. Hier hat sie als 22-Jährige angefangen zu arbeiten, vor 43
Jahren. Ihr Vater hatte sie vor die Wahl gestellt: entweder heiraten in der Türkei oder arbeiten in Deutschland. Damals war alles neu und ungewohnt für sie.
Makbule Kurnaz hat Fotos aus ihrer Ankunftszeit und Dokumente aufbewahrt, wie ihren Arbeitsvertrag oder ihren Siemensausweis. Als Erinnerung daran, wie sie ihr neues Leben gemeistert hat. Es war
nicht immer alles einfach. Mit vier jungen Frauen teilte sie sich ein Zimmer in einem Mädchenwohnheim.
"Ich habe immer geweint, abends. Doch. Ich habe mich doch alleine gefühlt, weil ich das allererste Mal weg war von der Familie. Immer nach dem Arbeiten bin ich nach Hause gekommen,
aber jede von uns hatte ihre Probleme. Wir konnten uns nicht unterhalten, beruhigen oder so, etwas Gutes empfehlen. Nix. Jede hatte ihre Gedanken, ihr Traurigsein."
Makbule Kurnaz
Neben den Geschichten der Zeitzeugen sammeln die Museumsmacher auch Zeitdokumente, wie Bücher zum Deutschlernen, Musikkassetten oder die VHS-Kassetten, wie die des gemeinnützigen Vereins für
"ausländische Mitbürger", ein Programm, an dem Kulturschaffende wie Erman Okay, Dieter Hildebrandt, Ottfried Fischer und andere beteiligt waren.
Es sind zum Teil ganz einfache Objekte, die im Museum ausgestellt sind. Aber dahinter steht immer eine persönliche Geschichte, warum die Besitzer sie so lange aufbewahrt haben. Wie das Stoffpaket
mit Kinderkleidung eines Sohnes. Oder ein kleines Tablett, geschenkt vom ersten Arbeitgeber. Oder der Kochtopf von Zeki Gençs Mutter. Den hat sie im Mädchenwohnheim benutzt, wo sie nach Ankunft
in Deutschland lebte.
Die Museumsmacher müssen nicht lange suchen, um Objekte zu finden und Geschichten erzählt zu bekommen.
"Das hat sich rumgesprochen. Ich habe eine Liste von über hundert Menschen, die wirklich traurig sind, dass ich sie nicht gleich aufnehme. Niemand hat sie bisher gefragt. Auf einmal
kommt einer und fragt danach: 'Was für ein Leben hast Du eigentlich gehabt?' Die Menschen möchten erzählen. Sie möchten, dass ihre Geschichte aufbewahrt bleibt."
Zeki Genç
Makbule Kurnaz wird dem Museum ihren Arbeitsvertrag vermachen und ihre filigranen Handarbeiten. Tücher mit feinster Häkelarbeit umrandet, eine alte türkische Volkskunst.
"Für mich sind diese Dinge wichtig. Bis ich sterbe, hebe ich das auf. Ich habe meinen Kindern auch gesagt: Das sind meine wichtigen Sachen. Ich habe nicht viel Wertvolles, Gold oder
etwas anderes, aber diese Sachen sind für mich wichtig."
Makbule Kurnaz
Im Museum ist jeden zweiten Mittwochabend im Monat ein Erzählcafé geplant, in dem Migranten über ihr Leben als Gastarbeiter in München erzählen werden. Das erste Erzählcafé findet am 11. November
zwischen 16 und 18 Uhr statt.
Weitere Informationen
Museum der deutschen Migrationsgeschichte
Dompfaffweg 10 in München-Trudering www.bim-institut.org
Erbe der Gastarbeiter "Museum der deutschen Migrationsgeschichte" in Trudering eröffnet
In München-Trudering hat das Bayerische Institut für Migration ein Museum der deutschen Migrationsgeschichte eröffnet. Bayern1-Reporterin Anja Salewsky war bei der Eröffnung dabei.
Von: Anja Salewsky
Stand: 27.10.2015
Das Museum ist in ein paar Räumen des Truderinger Familienzentrums
untergekommen. Ein Privatmann hat die Initiative ergriffen: Zeki Genc ist als Kind mit seinen Eltern aus der Türkei nach München gekommen.
Er wollte schon lange ein Gastarbeiter-Museum. Inzwischen hat er über 100 Gastarbeiter zusammengetrommelt, die Gegenstände gespendet haben, die ihnen während ihrer Zeit als Gastarbeiter
wichtig waren.
"Zum Beispiel von meiner Mutter habe ich einen Kochtopf bekommen. Mit dem hat sie das erste Mal in einem Frauenwohnheim gekocht. Andere haben Töpfe, Pfannen, Arbeitserlaubnisse,
Teppiche mitgebracht. Teilweise ist das Kitsch pur."
Viele der Gegenstände sind Alltagsgegenstände. Das Spannende an dem Konzept des Museums ist, dass es jeden zweiten Mittwochabend im Monat ein Erzählcafé geben wird, in dem einige Migranten
über ihr Leben als Gastarbeiter in München erzählen. Das erste Erzählcafé findet am 11. November zwischen 16 und 18 Uhr statt.
Frau Makbule Kunaz zum Beispiel kam aus der Türkei nach München und hat 33 Jahre in Deutschland gearbeitet. Sie hat dem Museum ein besticktes Kopftuch vermacht, das ihr viel bedeutet.
Das Museum der deutschen Migrationsgeschichte ist im Dompfaffweg 10 in Trudering, gut zu erreichen etwa mit der S 4 bis Haltestelle Gronsdorf; von dort sind es nur etwa 5 Minuten zu Fuß.
Tag der Migranten: Museum erzählt die Geschichten der Gastarbeiter
Unter dem Motto „Wir haben keine Zeit mehr Geschichte zu wiederholen! Und es ist höchste Zeit Geschichte gemeinsam zu schreiben“ wurde am Dienstag das Museum der Deutschen
Migrationsgeschichte eröffnet.
In den Räumen des Bayerischen Instituts für Migration in Trudering ist ein Museum entstanden, in dem die Geschichten der Gastarbeiter erzählt werden.
www.merkur.de - Politik - Tag der Migranten: Ein Museum für die Gastarbeiter
Ein Museum für die Gastarbeiter
Ein neues Museum erzählt die Geschichte der Gastarbeiter. Endlich, sagt Zeki Genc, Initiator und Sohn eines Gastarbeiters. Bisher habe sich niemand für diese Biografien interessiert – obwohl sie
doch auch deutsch sind.
Heute ist der Tag der Migranten
Ein neues Museum erzählt die Geschichte der Gastarbeiter. Endlich, sagt Zeki Genc, Initiator und Sohn eines Gastarbeiters. Bisher habe sich niemand für diese Biografien interessiert – obwohl sie
doch auch deutsch sind.
Von Carina Zimniok
München – Als Kind hasst Zeki Genc Flugzeuge. Er glaubt, Flugzeuge haben ihm seine Eltern weggenommen. Er versteht nicht, was Fliegen bedeutet. Er weiß nicht, was ein Gastarbeiter ist oder wo
Deutschland liegt. Und warum Mama und Papa nicht in der Türkei sind, bei ihm. Vier Jahre lang wächst er bei seinen Großeltern auf, manchmal ist er sich sicher, dass seine Eltern tot sind. Als sie
im Urlaub zu Besuch kommen, schenken sie Zeki ein kleines Flugzeug. „Das ging schnell kaputt“, erzählt Zeki Genc. „Weil alle Kinder damit spielen wollten.“
Genc, 52, ehrenamtlicher Vorsitzender des Bayerischen Instituts für Migration, geht durch die Kellerräume im Familienzentrum Trudering. Hier eröffnet heute das Museum der Deutschen
Migrationsgeschichte, Genc will die Geschichte der Gastarbeiter dokumentieren und erzählen. „Die sind seit 40, 50 Jahren hier, aber ihre Geschichte interessiert niemanden“, sagt Zeki Genc. Diese
Menschen, findet er, haben Deutschland geprägt. Zeitzeugen und ihre Kinder werden heute Dinge, die sie an die Gastarbeiterzeit erinnern, in Vitrinen legen. Sie haben Genc auch ihre Geschichten
erzählt, er hat sie gefilmt. Manche brauchten acht Stunden, ein Mann sogar 50. „Kommt alles ins Archiv“, sagt Genc. Auch seine eigene Biografie.
Sein Vater Remzi war das, so sagt Genc, was die Deutschen unter einem „braven Gastarbeiter“ verstanden. Einer, der hier geschuftet hat, so lange man ihn brauchte – und dann wieder in die Türkei
ging. Wie viele will Zekis Papa erst nur ein Jahr in Deutschland bleiben. Er arbeitet in einem Sägewerk in Celle, bis er sich daheim einen Traktor leisten kann. Doch der geht kaputt. Wieder wird
er angeworben, die deutsche Industrie braucht Arbeiter. Wieder verlässt er Heimat und Familie. Jetzt sind auch Arbeiterinnen gefragt, Zekis Mutter Hatice folgt ihrem Mann, arbeitet in einer
Konservenfabrik. Sie wollen sich einen neuen Traktor und ein Haus kaufen. Dafür müssen sie aushalten, dass sie ihre Kinder nicht aufwachsen sehen. Manchmal sprechen sie Grüße auf Kassetten und
schicken sie in die Türkei. Die Großeltern fotografieren die Buben, schicken Bilder nach Celle. Als Anfang der 70er-Jahre die Ölkrise das Leben in Deutschland teuer macht, können die Eltern nicht
mehr viel sparen. Sie ahnen, dass sie länger in der Fremde bleiben müssen, um genug Geld für ein gutes Leben in der Türkei zu haben. Sie holen die Kinder zu sich.
Zeki Genc weiß noch genau, wie er Ende August 1974 im Zug nach Celle saß. Es ist damals ungewöhnlich kalt. Deutschland, das verbindet der Elfjährige mit Luxus und Schönheit. Er schaut aus dem
Fenster, sieht hübsche Fachwerkhäuser und freut sich, obwohl er Oma und Opa vermisst. Dann hält der Zug am Sägewerk. Hier steht die Baracke, in der er mit seiner Familie auf zwei Zimmern leben
wird. „Alles war grau.“
Das Gelände darf er nicht verlassen, nur die Schule bietet Abwechslung. Jeden Sonntag fährt ihn sein Vater 35 Kilometer zum Sprachunterricht. Zeki ist ehrgeizig, liest Hesse und Böll. Irgendwann
spricht er wie in den Romanen, so gestelzt, dass seine Mitschüler sagen: „Professor, so redet man nicht bei uns.“ Zeki schafft Quali und Realschulabschluss als Schulbester, dann das Abitur. Die
Familie lebt nun in einer Wohnung, feiert Weihnachten und Ostern. Zeki mag es hier.
Anfang der 80er-Jahre kippt die Stimmung, die Arbeitslosigkeit steigt, die Gastarbeiter will jetzt niemand mehr haben. Die Nachbarn der Gencs, mit denen sie viele Jahre befreundet sind, meiden
sie. Zekis Eltern verzweifeln und gehen zurück in ihre Heimat. Doch Zeki, 19, will studieren. Er und sein Bruder bleiben. Jetzt sind es die Kinder, die Videobotschaften aufnehmen und in die
Türkei schicken.
Zeki Genc landet in München, er studiert Philosophie, Turkologie und Psychologie. Schließlich wird er doch Grafiker. Sein Sohn fühlt sich heute wie er – als Deutschtürke. Zeki Gencs Kind hat
beide Pässe, er selbst nur den deutschen. „Als Ausländer“, sagt er, „habe ich mich nie gefühlt.“ Sein größter Wunsch: ein großes Museum. Denn die Geschichte der Migranten in Deutschland, sagt er,
die geht weiter.
Süddeutsche Zeitung - 26. Oktober 2015, 18:54 Uhr
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Trudering
- Zwischen den Welten
Radio LORA - Münih FM - Migration nach München...??
Migartion und Museum...!!!
Robert Konat und Zeki Genc - Eine Sendung um Migration nach München..
Warum gerade in München ein Museum der "Museum der deutschen Migrationsgeschichte" eröffnet.
Geschichte gemeinsam schreiben "Museum der Deutschen Migrationsgeschichte"
Zwischen 1955 und 1973 kamen im Rahmen
des Anwerbeabkommens rund 14 Millionen sogenannter Gastarbeiter nach Deutschland.
Viele sind geblieben, haben ihre Familie nachgeholt und hier ihr Leben zwischen zwei Kulturen gemeistert. Ihre oft sehr verschlungene Lebenswege zeigt nun das "Museum der Deutschen Migrationsgeschichte", dass
das Bayerische Institut für Migration initiiert hat.
Stand: 21.10.2015
Brückenbauer zwischen den Generationen
Siemens-Wohnheim für Gastarbeiter in München
Makbule Kurnaz kann sich noch genau an ihre Ankunft aus Istanbul in München erinnern. Sie kam, weil ihr Vater sie gegen ihren Willen in der Türkei verheiraten wollte. Das war im Sommer 1972.
Außer einem Koffer mit Kleidung, einem Topf, einem Teller, Besteck und ein paar Fotos hatte Makbule Kurnaz nichts bei sich. Lange teilte sie sich ein Zimmer mit drei anderen Gastarbeiterinnen
im Wohnheim der Firma Siemens.
"Die Arbeit war am Anfang natürlich schwer, viele Maschinen, viele Farben, viele Lichter, viele Nummern. Der erste Monat war für mich der schwerste Monat, ich kann nicht
mehr bleiben, ich dachte, nein schaff ich nicht." Makbule Kurnaz
Zum Deutsch lernen blieb keine Zeit. Angebote, um die Sprache zu lernen, gab es kaum. Denn sowohl die Migranten als auch die Einheimischen dachten, dass der Aufenthalt der Gastarbeiter nur
von kurzer Dauer sei. Mittlerweile sind über 40 Jahre vergangen. Makbule Kurnaz ist in Deutschland geblieben, obwohl das Leben noch viele Auf und Abs für sie bereithielt. Heute ist
sie 65 Jahre alt, hat zwei Kinder großgezogen und ist stolze Oma. Als der Münchner Grafiker Zeki Genc Makbule kennenlernte, fand er ihre Erinnerungen so interessant, dass er sie auf
Video aufzeichnete. Und so entstand die Idee zu einem Museum der deutschen Migrationsgeschichte, das er nun mit seinem Verein, dem Bayerischen Institut für Migration in München,
verwirklicht hat. Zeki Genc, der selbst als Gastarbeiterkind vor 42 Jahren nach München kam, versteht sich als Brückenbauer zwischen den Generationen.
"Wir machen das für die Zukunft und wenn wir's nicht machen, das kann keine andere Generation machen."
Zeki Genc
Gesammelte Geschichten
Museum
der Deutschen Migrationsgeschichte
Deutschland ist heute, wie und was es ist, weil es die Einwanderung gegeben hat, sagt Zeki Genc. Sei es mit Musik, Esskultur oder im Arbeitsalltag. Wie die Zuwanderer das Land
veränderten, das will er im Museum zeigen. Deshalb tragen er und seinTeam fleißig Erinnerungsstücke zusammen: Arbeitserlaubnisse, Koffer, Fotos, Fahrkarten oder Töpfe. Objekte, die vom
Aufbruch erzählen, vom Leben in Deutschland und dem Ankommen in einer neuen Welt. Doch gesammelt wird auch noch anderes:
"Wir sammeln Geschichten, die Menschen erzählen vor laufender Kamera...
Ihr Leben, niemand hat sie bis jetzt gefragt."
Zeki Genc
Vor Ort mit Zeitzeugen sprechen
v.l.:
Zeki Genc und Makbule Kurnaz
Mittlerweile hat Zeki Genc viele Migrationsgeschichten auf diese Art und Weise für die Nachwelt erhalten. Es sind aufregende, traurige aber auch glückliche Erinnerungen, Enttäuschungen, aber
auch Erfolgsgeschichten. Wie die des ersten türkischen Unternehmers in München oder des ersten Pizzeria-Besitzers. Die aufgezeichneten Bänderlagern im Münchner Stadtarchiv, wo sie jederzeit
angefordert werden können. Im Museum selbst kann man vor Ort mit den Zeitzeugen sprechen, sagt Zeki Genc.
Für ihr Museum haben Zeki Genc und seine Mitstreiter ein völlig neues dynamisches Konzept entworfen. Deshalb sind auch die bereitgestellten Vitrinen in dem 120 qm großen Kellerraum in München
Trudering noch leer. Erst am Eröffnungstag sollen sie von den ehemaligen Gastarbeitern selbst mit Erinnerungsstücken befüllt werden. Um im Laufe der Zeit werden immer mehr Objekte und
Geschichten dazukommen.
Eröffnung des Museums der Deutschen Migrationsgeschichte
ist am Dienstag, 27. Oktober 2015 um 11:00 Uhr.
Museum der Deutschen Migrationsgeschichte
Zwischen 1955 und 1973 kamen im Rahmen des Anwerbeabkommens rund 14 Millionen sogenannter Gastarbeiter nach Deutschland. Viele sind geblieben, haben ihre Familie nachgeholt und hier ihr Leben zwischen zwei Kulturen gemeistert. Ihre oft sehr verschlungene Lebenswege zeigt nun das "Museum der Deutschen Migrationsgeschichte", dass das Bayerische Institut für Migration initiiert hat.
Zeki Genç. 1974 yılında göçmen olarak geldiği Almanya’nın tarihine tanıklık edecek bir eser bırakmaya hazırlanıyor. Almanya’nın Göç Tarihi Müzesi (Museum der deutschen Migrationsgeschichte) 27
Ekim’de kapılarını açacak. Münihin Sesi olarak Zeki Genç ile Göç Tarihi Müzesi üzerine keyifli bir röportaj gerçekleştirdik.
ALMANYA’NIN GÖÇ TARİHİNİ YAZIYORUZ - Münihin Sesi olarak Zeki Genç ile Göç Tarihi Müzesi üzerine keyifli bir röportaj gerçekleştirdik.
Migranten im Bayerischen Fernsehen
Das Bayerische Fernsehen feiert derzeit runden Geburtstag: Es ist 50 geworden.
Gleichzeitig wurden ab 1964 den Zuschauern fremde Kulturen nahegebracht und auch den zugereisten Ausländern etwas "geboten".
In den Berichten war anfangs die Rede von Fremdarbeitern, die hier vorübergehend ihr Geld verdienen wollten. Wir haben einige Schätze aus dem BR-Archiv ausgegraben und zeigen in einem kleinen
Jubiläums-Rückblick: "50Jahre Migranten
im Bayerischen Fernsehen".
DasBIMsetztdie Zeitzeuzenvoreine Kamera. Sie berichten, warum sieihre Heimat verließen, was sie in Deutschlanderebten, warum sie gerne hiersindoder wieso sie wieder in ihre Heimat zurück wollen.Manche sprechen16Stunden lang,vorher hatte ihnen niemand zugehört. Gencsam- melt zudem Gegenstände - Ausweise,Bil-der, Koffer, Schreibmaschinen odereine Arbeitserlaubnis. "Dasdokumentiert die Geschichte der Migranten in München",sagt der
50-Jährige, der sich einen leichten bayerischen Dialekt angeeignethat.
GenekannsichnochgenauanseineAn-
kunft aus Adapazari, das etwa 130 Kilometer östlich von Istanbul liegt, imniedersächsischen Celle erinnern. SeineElternleistetensicheinenFlugnachHannover, er reiste nicht wie viele andere damalsbe-schwerlich mit dem Zug an. Der 28.August 1974 sei es gewesen,ein kalter, regneri-scher Nachmittag."Wir fuhren RichtungCelle und kamen an sovielens chönen Städten und Dörfern vorbei", erzählt er. Umso härtermuss es den Elfjährigen getroffen haben,als er sein neues Zuhausesah: eine Baracke in der Näheeines Sägewerks.
Heute waren wir völlig baff, als wir die Wochenzeitung Hallo Trudering-Riem in der Hand hielten. Wir als BIM kommen als Leitartikel oder besser gesagt als Titelstory hervor. Es ist ein
sehr schöner Artikel über unser Institut geworden, der uns und unsere Motive, so wie wir sind und wie wir uns fühlen, beschreibt.
Der öffentlich-rechtlicher Radiosender der Türkei (TRT) hat gestern Abend ein Telefoninterview mit unserem Vorstandsvorsitzenden Zeki Genc geführt. In dem Beitrag wird unser Institut und unsere
Arbeit vorgestellt. Der Beitrag hierzu (ist auf türkisch) kann unten angehört werden.
Der beliebte Münchner Wochenanzeiger berichtet über unser Institut und hat dabei mit unserem Vorstandsvorsitzenden Zeki Genc ein kurzes Interview geführt. Der vollständige Artikel kann hier nachgelesen werden.
Der Radiosender des Bayerischen Rundfunks B5 aktuell, dass interkulturelle Magazin, war zu besuch bei BIM. Dabei wurde ein Interview mit Zeki Genc (Vorstandsvorsitzender) und Zafer Ertem
(Kurator) geführt.
In der Sendung "Nachtlinie Spezial" auf BR Rundfunk Fernsehen, wurde eine tolle Sendung mit Zeitzeugen, Musik und Theater in der Münchner Tram aufgezeichnet. Mit dabei war unser
Vorstandsvorsitzender Zeki Genc, der unser Institut und unsere Aufgaben kurz und knapp sehr schön zusammenfassend vorstellte.
Im TV-Talk des Bayerischen Instituts für Migration e.V. (BIM) diskutieren Fachleute aus
Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit türkischen Migrantinnen und Migranten über Migration gestern, heute und morgen. Nach einer kurzen Zeitreise in die deutsch- türkische Geschichte,
wird über die Ankunft der ersten „Gastarbeiter“ in München, deren heutige Situation und die gemeinsame deutsch-türkische Zukunft gesprochen. Zum Auftakt der Gesprächsrunde erwartet die
Zuschauer eine exklusive Musikperformance von Bahar Kizil, die vielen bekannt ist als Mitglied von Deutschlands erfolgreichste Girlgroup "Monrose" sowie anschließend gibt es zwischen den
zwei Talks, ein aussergewöhnliches Kabarett von Ausnahmekünstler Serhat Dogan aus Köln.