14. Dezember 2016
21. Dezember 2016
Pressemitteilung55
Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen!
Blick zurück nach vorn: die Zukunft der Enkelkinder der „Gastarbeiter“
Am 30. Oktober 1961 unterzeichneten Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei das deutsch-türkische Anwerbeabkommen in Bad Godesberg. Die Festveranstaltung zum 55. Jubiläum dieser Unterzeichnung am 11. November 2016 in der Seidlvilla thematisiert neben einem Rückblick vor allem die Perspektiven dieser Migrationsgeschichte. So gilt ein besonderes Augenmerk der Veranstaltung mit Vorträgen und Konzerten der „Enkel-Generation“ der in den 1960er und 1970er Jahren nach Deutschland eingewanderten GastarbeiterInnen.
Vortrag | Konzert | Feier
Die Enkel der Gastarbeiter und ihre Zukunft in Deutschland
Freitag 11. November 2016, Einlass 17:00 Uhr, Beginn 18:00 Uhr
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
Redner:
Martin Neumeyer, Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung
Prof. Dr. Necati Demir, Gazi University, Präsident des türkischen Bildungsministeriums
Erich Blume, Direktor der Agentur für Arbeit a.D.
Moderation:
Zeki Genç, BIM e.V.
Konzert:
Serkan Özkan, Volkssänger
Hülya Kandemir, Sängerin
Veranstalter: Bayerisches Institut für Migration e.V. (BIM)
Mitveranstalter: Museum der Deutschen Migrationsgeschichte
Eintritt frei
Anmeldung unter pr@bim-institut.org
Heute leben in Deutschland mehr als drei Millionen Menschen türkischer Herkunft. Auch wenn die
Beziehungen beider Länder sehr viel weiter zurückreichen, ist dies vor allem auf die Geschichte der Anwerbeabkommen Deutschlands und die damit einhergehenden Migrationswellen
verbunden.
„Wir riefen Arbeitskräfte – es kamen Menschen.“ Dieser Protestspruch von Max Frisch aus dem Jahr 1965 bezog sich auf die schlechte Behandlung italienischer FremdarbeiterInnen in der
Schweiz. Zugleich gibt er aber tiefen Einblick in die Geschichte der GastarbeiterInnen in Deutschland. Veranstalter der Festveranstaltung am 11.11.2016 ist das 2010 gegründete
Bayerische Institut für Migration e.V. (BIM). Der gemeinnützige Verein widmet sich der Aufarbeitung und den Perspektiven von Migration in Deutschland. Dies geschieht vor allem durch
das Sammeln von Dokumenten und Materialien zur Geschichte der Migration, ihrer Erschließung für die Nutzung, Ausstellungen, Forschungsprojekte zu Fragen von Migration in Deutschland,
Seminare, Tagungen, Vorträge und den Aufbau einer Fachbibliothek. Die Gründung des „Museums der Deutschen Migrationsgeschichte“ 2015 in München ist ein Meilenstein dieser
ehrenamtlichen Arbeit und ein wertvoller Beitrag zur Stadtgeschichte. So ist BIM nicht nur Sprachrohr der MigrantInnen, sonder zugleich eine gesamtgesellschaftliche Bildungsplattform,
insbesondere für jüngere Generationen.
Die Veranstaltung am 11.11. findet im Rahmen des Programms „House of Resources“ statt und wird gefördert von:
Das Bayerische Institut für Migration e.V., kurz BIM, ist ein Dokumentationszentrum. Es soll somit eine Anlaufstelle für Geschichte der Migration in Bayern werden und dementsprechend die geschichtliche und kulturelle Vielfalt Bayerns allen Bevölkerungsschichten, vor allem der jungen Generation, zugänglich machen. Initiiert von Migranten aus der 2. Generation (Kinder der Gastarbeiter), dokumentieren, archivieren und veranstalten wir Podiumsdiskussionen um das Geschichtsbewusstsein zu fördern und zu pflegen. Wir wollen das vorhandene Wissen und die Dokumente, Ton, Bild und weitere Medien, sammeln, katalogisieren, archivieren und über Ausstellungen öffentlich zugänglich machen. Langfristig soll ein Museum für Migration sowie eine Bibliothek entstehen. Aus diesen ganzen Erkenntnissen sollen wissenschaftliche Auswertungen stattfinden und darausfolgend Lehrmaterialien für Schulen und Universitäten für die entsprechenden Fächern entstehen. Somit soll „Migration“ als ein geschichtlicher Bestandteil der Gesellschaft anerkannt und erfahrbar werden.
Migration ist Bestandteil der Menschheit. Besonders Bayern war schon immer ein beliebter Ankunftsort (Kelten, Hunen, Römer, Bulgaren und noch viele weitere Kulturen). Der Unterschied zu damals ist es, dass wir heute genau diese Bewegung erleben und gleichzeitig unsere eigene Geschichte dokumentieren können.