Di

21

Mai

2013

Überwältigender Zulauf für das Zeitzeugen-Programm der BIM

Mehrmals im Monat trifft sich der Beirat der 1.Generation, auch bekannt als ehemalige Gastarbeiter in München um sich auszutauschen und als Zeitzeugen Protagonist sich zu registrieren. Dabei erklärt unser Vorstandsvorsitzender und Beiratsvorstand der 1. Generation Zeki Genc, wie man eigentlich Zeitzeuge wird, welche Dokumente und Objekte wichtig sind und wie BIM diese aufbewahren und öffentlich zugänglich machen möchte.

"Die zahlreichen Bewerbungen erfreuen uns sehr", sagt Zeki Genc und führt fort: "Doch unsere begrenzten Ressourcen erlauben uns nur einen Bruchteil der Zeitzeugen ins Programm aufzunehmen", dennoch wollen wir so viele wie möglich bei uns registrieren, damit wir später darauf zugreifen können, ergänzt Zeki Genc.

 

Innerhalb einem Monat wurden so über 50 Zeitzeugenkartone an potenzielle Zeitzeugenteilnehmerinnen und Teilnehmer verteilt. Die Kartons wurden uns freundlicherweise von unserem Kooperationspartner Stadtarchiv München gestellt, worin die Dokumente, Objekte und weiteres Material eingepackt wird und später wird es wissenschaftlich auserarbeitet, digitalisiert und ins Stadtarchiv zur Aufbewahrung gegeben.

Fr

01

Mär

2013

2. BIM-TV-Talk 2012 "Stadtplanung mit Blick auf Migration"

Vorletztes Jahr wurde unser 1. BIM-TV-Talk 2011 vom Bayerischen Rundfunk Fernsehen produziert, was beim letzten BIM-TV-Talk aus organisatorischen Gründen nicht klappte. Aber wir wären nicht BIM, wenn wir das nicht packen könnten. Also haben wir es einfach komplett in Eigenregie produziert. Kamera, Licht, Ton und Postproduktion, in Regie von Zafer Ertem der auch als Produzent wirkte, konnten wir unseren BIM TV-Talk 2012 produzieren. Die Aufwendige Produktion ist nun endlich zum Abschluss gekommen, welches wir Euch nicht vorenthalten wollen. Wer interessiert ist, kann es sich in voller Länge nachfolgend ansehen.

Do

28

Feb

2013

Schweigen gegen das Schweigen Demonstration

Dezember 2011 fand zum ersten Mal am Geschwister-Scholl-Platz in München eine Demo gegen das Schweigen gegenüber der zuständigen Behörden und Politik über die noch immer ungeklärten NSU Morde, statt. Auch dieses Jahr fand das Demo, bekannt unter den Namen "Schweigen gegen das Schweigen" statt. Wir als BIM haben es dokumentarisch aufgezeichnet und in unser Archiv aufgenommen. Beide Videos könnt ihr hier abrufen.

Do

10

Jan

2013

BIM hat neuen Vorstand gewählt

In der 25. Vorstandssitzung haben wir als BIM unsere erste Vorstandswahl nach der Gründung durchgeführt. Die bisherige Kuratorin Ela Zengin scheidet aus privaten gründen aus, da sie nunmehr in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt in Los Angeles lebt und glücklich verheiratet einen Sohn zur Welt gebracht hat.

 

Wir gratulieren ihr von ganzen Herzen! Auch unser bisheriger Schriftführer Deniz Sendil scheidet aus und hat auch einen sehr wichtigen Grund: Er holt das Abitur nach und muss dafür viel lernen! Das finden wir klasse und auch ihm gratulieren wir für die richtige Entscheidung sich weiter zu bilden. In den neuen Vorstand können wir hingegen Frau Renate Weber, OStD a.D. begrüßen! Als ehemalige Schulleiterin eines Münchner Gymnasiums und zugleich als studierte Historikerin wird sie in Zukunft als 2. Vorstandsvorsitzende die Geschicke unseres Institutes mitverantworten.

 

Der neue Vorstand setz sich nun wie folgt zusammen:

 

  • 1. Vorstandsvorstzender, Zeki Genc
  • 2. Vorstandssitzende, Renate Weber, OStD a.D.
  • Schriftführer, Cemil Inangil
  • Kassenwart, Abdul Kadir Örs

Wir gratulieren allen und wünschen alles Beste!

 

So

28

Okt

2012

"Eine Erfolgsgeschichte, keine Parallelgesellschaft"

 

"Ist das eine Parallelgesellschaft, wenn Migranten mehrheitlich das Stadtbild prägen oder ist es doch ein Erfolg?" warf Soziologe Dr. Erol Yildiz in die BIM-TV-Talk-Runde. "Wieso werden Schulen mit einem hohen Migrantenanteil nicht besser gefördert?", forderte BIM-Vorsitzender Zeki Genc und Rapperin Ebow fragte: "Wieso muss ich mich für ein Land entscheiden, wenn beide zu mir gehören?" Beim diesjährigen BIM-TV-Talk kamen Menschen unterschiedlichsten Alters, unterschiedlichster Herkunft und Profession zusammen, um über das Miteinander und Nebeneinander in Deutschland zu diskutieren und Antworten auf die vielen Fragen zu finden.

 

Fotos vom Event hier klicken!

Mit dem Thema "Stadtplanung mit Blick auf Migration" rannte BIM offene Türen ein. Politiker Muhsin Senol vom Forum Neues Offenbach erzählte vom Boom, den seine Wählerinitiative für gelebte Vielfalt und aktive Mitsprache bei den Kommunalwahlen im März 2011 ausgelöst hatte: "Ich habe nur ein paar türkische, ungarische, griechische Freunde gefragt, ob sie mitmachen wollen." Der Soziologe Univ. Prof. Dr. Erol Yildiz schilderte ein Kölner Industriegebiet, dem "Migranten" zu neuem Schwung verhalfen, nachdem die "Deutschen" weggezogen waren: "Das ist eine Erfolgsgeschichte, keine Parallelgesellschaft." In der bayerischen Landeshauptstadt arbeite man dagegen noch an Lösungsansätzen. "Die selben Themen kommen immer wieder", beklagte Zeki Genc . "In München dauert eben alles ein bisschen länger", gab Schriftstellerin und BR-Redakteurin Eleni Torossi zu bedenken. Das merke sie auch an ihrer Person: "Für meine Schreibwerkstätten werde ich zum Beispiel viel öfter nach Nordrhein-Westfalen eingeladen." Und sie führte die Diskussion auch über die Grenzen Deutschlands hinaus: "Man wird Amerikaner, aber man ist Deutscher."

Die Identitätsfrage galt es auch im ersten Teil des Talks unter em Motto "Töchter des Aufbruchs - Migration aus weiblicher Sicht" zu beantworten. "Ich fühle mich wie ein Scheidungskind", sagte Architekturstudentin Ebru Düzgün, besser bekannt als Ebow. "Türkei ist meine Mama und Deutschland mein Papa und ich muss mich zwischen den beiden entscheiden!"

Dieses Jahr wurde der BIM TV-Talk nicht nur von BIM organisiert, sondern auch gleich für das Fernsehen mit einem Team von zehn Personen produziert!  Planung, Organisation, Grafikdesign, technische Leitung und auch die Fernsehproduktion hat BIM-Kurator Zafer Ertem erfolgreich in die Tat umgesetzt.

Mi

24

Okt

2012

BIM TV-Talk 2012 Tickets ausnahmslos vergriffen

Innerhalb einer Woche sind alle BIM TV-Talk 2012 Tickets ausnahmslos vergriffen. Einige sind bereits auf Warteliste gesetzt worden. Mit dem hatten wir bestimmt nicht gerechnet, aber anscheinend machen wir was richtig!

Es freut uns natürlich sehr, dass wir so ein reges Interesse in unserer Gesellschaft hervorrufen können. Es zeigt auch, dass viele verstanden haben, dass wir gemeinsam unsere Zukunft gestalten müssen. Der Abend wird spannend und hoffentlich auch inspirierend für alle Beteiligten.

Mi

17

Okt

2012

In Bayern angekommen

Copyright: BR / Ralf Wilschweski
Copyright: BR / Ralf Wilschweski

Man muss nicht in Bayern geboren sein, um ein wahrer Bayer zu sein, meinen wir vom Bayerischen Institut für Migration. Und das meint auch Professor Andreas Bönte vom Bayerischen Rundfunk, der unseren BIM TV-Talk am 27. Oktober moderiert. Was sonst noch einen Bayern ausmacht und was Deutschland von Israel lernen kann, erzählte Professor Bönte unserer Pressereferentin Galina Gostrer.

Herr Professor Bönte, zunächst einmal ist es uns eine große Ehre, dass Sie unseren TV-Talk moderieren. Wie gefällt Ihnen Ihre Rolle als Moderator?

Prof. Andreas Bönte: Sehr gut. Ich hoffe, dass es mir gelingt, die entscheidenden Fragen rauszuarbeiten. Mir ist es wichtig, die Gäste zur Sprache kommen zu lassen und eine Diskussion einzuleiten. So erfährt man Dinge, die man selbst noch nicht kennt, wo man noch was lernen kann.

 

Was glauben Sie, könnten Sie denn von unserem TV-Talk lernen?

Prof. Andreas Bönte: Mir war zum Beispiel nicht klar, dass bei Migration zwischen weiblicher und männlicher Sicht unterschieden wird. Das finde ich spannend.

 

Woher kommt Ihr Interesse an Migrationsthemen? Gab es da ein Schlüsselerlebnis?

Prof. Andreas Bönte: Das Schlüsselerlebnis war wahrscheinlich meine langjährige Mitarbeiterin Özlem Sarikaya, mit der ich auch befreundet bin. Wir haben uns oft über dieses Thema unterhalten. Sie moderiert das Interkulturmagazin „Puzzle“, in dem es um ebendiese Entwicklung unserer Gesellschaft geht. Mich hat aber auch schon immer das Zusammenleben von verschiedenen Menschen interessiert. Unsere Gesellschaft wird immer bunter. Das ist schön, birgt aber auch großes Konfliktpotential. Ich finde es spannend zu sehen, was Migration mit einem Land macht. Ich bin oft in Israel. Schauen Sie sich dieses Land einmal an. In den letzten Jahrzehnten ist es Israel gelungen, viele Einwanderer aus der ganzen Welt - insbesondere aus Osteuropa - zu integrieren.

 

Ist es nicht schwierig Israel mit Deutschland zu vergleichen? Israel ist an sich bunt und sehr orientalisch, Deutschland dagegen viel geordneter.

Prof. Andreas Bönte: Das stimmt, beides hat aber Vor- und Nachteile. Deutschland ist zwar viel geordneter und strukturierter, was aber den Umgang mit den Gastarbeitern angeht, so hat Deutschland nicht wirklich strukturiert gearbeitet. Man hat sich zu wenig Gedanken über die neuen Mitbürger gemacht. In Israel bekommen währenddessen alle Einwanderer einen Sprachkurs und müssen nach drei Monaten Grundkenntnisse in Hebräisch vorweisen.

 

Das war bei den jüdischen Kontingentflüchtlingen aus der UdSSR in den 90er Jahren auch so. Glauben Sie, dass man da schon dazugelernt hat oder wurde mit zweierlei Maß gemessen?

Prof. Andreas Bönte: Ich denke, man hat in der Zwischenzeit gelernt, dass viele Migranten kommen, um zu bleiben. Und Integration funktioniert nun mal über Sprache. In den letzten 10, 20 Jahren hat sich da viel getan. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben mittlerweile sehr gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt, allein aufgrund des demographischen Wandels musste umgedacht werden.

 

Aber ist das nicht selbstverständlich? Immerhin sind die Jugendlichen hier geboren, Deutsch ist ihre Muttersprache, es unterscheidet sie kaum etwas von ihren Altersgenossen ohne Migrationshintergrund.

Prof. Andreas Bönte: Eigentlich schon. Aber es gibt immer wieder Vorbehalte und Ängste, die überhaupt nicht real begründet werden können. Sie kennen doch bestimmt diese Studie, wo absolut identische Bewerbungsunterlagen einmal von einem fiktiven Bewerber mit typisch deutschem Namen und einmal von einem ebenso fiktiven Bewerber mit typisch türkischem Namen verschickt wurden? Da hat man gesehen, der deutsche Bewerber hätte deutlich besser abgeschnitten. Es muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Vor allem auch, was akademische Berufe angeht. Mir wurde auch schon mal vorgeworfen, der BR würde zu wenig Migranten einstellen. Aber da muss ich sagen, es bewerben sich kaum Migranten. Das ist schade. Aber ich denke, bei vielen ausländischen Familien ist eine akademische Laufbahn gar nicht auf dem Schirm.

 

Bayern steht ja vor allem für Tradition. Verträgt sich das überhaupt mit Integration?

Prof. Andreas Bönte: Natürlich verträgt sich das. Migranten sind ja auch keine vorübergehende kurzfristige Erscheinung, sondern ein bleibender Teil unserer Gesellschaft. Aus vielen Kulturen wird eine Kultur. Das merkt man zum Beispiel daran, dass immer mehr Jugendliche ganz selbstverständlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in ihrem Ort mitmischen. Und der beste Beweis dafür ist die Wies'n, da sieht man so viele junge Leute mit türkischen, arabischen, afrikanischen Wurzeln in bayerischer Tracht. Das finde ich wunderbar.

Aber die Veränderung einer Bevölkerung braucht einfach mehr Zeit. Es hat sich schon viel getan. In der Politik kann man mit dem Thema Migration keine Punkte mehr machen, weil mittlerweile jeder jemanden mit Migrationshintergrund kennt und sagt „Eigentlich sind sie doch ganz nett!“ Das liegt einfach in der Natur des Menschen zu unterscheiden und Fremden mit Vorsicht zu begegnen. Ich kenne das ja auch von meinen Israelreisen.

 

Wie haben Sie sich denn als Ausländer gefühlt? Ich kann mir auch vorstellen, dass Sie es als Deutscher in Israel nicht leicht hatten.

Prof. Andreas Bönte: Ich habe mich in einer ganz anderen Situation als Ausländer gefühlt. Ich bin mit fünf Jahren mit meinen Eltern aus Norddeutschland in die bayerische Provinz gezogen - Sie können sich nicht vorstellen, wie ich als „Preuße“ von den anderen Kindern verprügelt wurde.

Dagegen habe ich in Israel nie Probleme gehabt. Die Leute waren immer freundlich zu mir. Ich denke, die gemeinsame Geschichte ist eine gute Basis für die deutsch-jüdische Beziehung. Was viele nicht wissen ist, dass das Deutsche und das Osmanische Reich auch eine gemeinsame Geschichte haben. Im 1. Weltkrieg gab es zum Beispiel eine deutsch-osmanische Allianz, davon zeugen noch viele Bilder.

 

Das Bayerische Institut für Migration hat sich ja zum Ziel gesetzt, die neuere gemeinsame deutsch-türkisch-griechisch-italienische Geschichte in einem Museum der Migration abzubilden. Dafür haben wir uns das Jüdische Museum in München zum Vorbild genommen, ecken damit aber an. Wieso wird der jüdischen Geschichte dieser Raum zugesprochen und der Geschichte der Gastarbeiter verwehrt?

Prof. Andreas Bönte: Natürlich kann es sein, dass beim Jüdischen Museum das ein oder andere schlechte Gewissen mitgewirkt hat. Aber es kann auch daran liegen, dass diese Geschichte noch jung ist. Bei uns beginnt die Museumsreife ab 100 Jahren. Ich würde ein solches Museum durchaus befürworten, da gäbe es bestimmt spannende Sachen zu entdecken und man würde damit ein Zeichen setzen. Charlotte Knobloch hat damals über den Umzug der Jüdischen Gemeinde auf den St. Jakobsplatz diesen bewegenden Satz gesagt: „Wir sind angekommen“.

 

Glauben Sie, dass die ehemaligen Gastarbeiter und ihre Nachfolger auch von sich sagen können, dass sie angekommen sind?

Prof. Andreas Bönte: Ich glaube, sie sind noch nicht ganz angekommen. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern. Aber der große Unterschied ist, dass die jüdischen Migranten, die die Israelitische Gemeinde in Deutschland wieder groß gemacht haben, in ihrer Heimat politischem und gesellschaftlichem Druck ausgesetzt waren – Sie hatten keine Heimat mehr. Bei den türkischen, griechischen, italienischen Migranten war es nur wirtschaftlicher Druck. Dadurch haben sie einen anderen, einen positiven Bezug zu ihrer Heimat.

 

Unser Vorstandsvorsitzender Zeki Genc beschreibt sich folgendermaßen: „Ich bin ein bibelfester Muslim und ein bekennender Bayer“. Können Sie das nachvollziehen? Kann man zwei Heimat-en haben?

Prof. Andreas Bönte: Natürlich. Muslim steht ja nur für die Religionszugehörigkeit. Für die griechisch-orthodoxe Gemeinde in München ist es auch selbstverständlich, bayerisch zu sein. Und wie gesagt, ich bin auch nicht in Bayern geboren. Es gibt aber selbst heute noch Menschen, die behaupten, ein richtiger Bayer muss auch in Bayern geboren sein.

Di

09

Okt

2012

BIM verlegt eigenes Wochenmagazin - Start ist am 29.Oktober 2012

Dass wir ein aktives Team sind, das Taten folgen lässt, anstatt nur reden, wissen bereits einige. Der unter BIM organisierte "Beirat für Medien" hat nun eine eigene hochkarätige Redaktion mit Korrespondenzen in London, Brüssel, Berlin, Paris, Wien und Rom aufgebaut, mit dem Ziel, ein Online-Wochenmagazin zu veröffentlichen, das speziell alle türkischen Mitbürger auf der ganzen Welt anspricht, die sich rund um europäische Nachrichten aus erster Hand interessieren. In den Ressorts Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Sport und Kultur dürfen sich die Leser auf tiefgehende, gut recherchierte investigative journalistische Reportagen und Essays freuen, die einen bewegen und nachdenklich machen. 

"Wir sind sehr erfreut, dass es uns gelungen ist, ein wöchentliches Online Magazin auf die Beine zu stellen", so Vorstandsvorsitzender und Beirat Vorstand Zeki Genc. "Ein Medium, das auf türkisch ist und Nachrichten direkt aus Europa zusammenfasst, gab es bisher nicht", erläutert er. "Dies ist nur der Anfang - das Magazin soll auch sehr bald in anderen Sprachen erscheinen."

 

Nach einem Jahr intensiver Arbeit ist es nun soweit und die erste Auflage erscheint am 29. Oktober 2012!

 

Das Magazin heißt Avrupa Gün, was so viel bedeutet wie "Europa Heute" und es erscheint online und ist derzeit völlig kostenlos unter http://www.avrupagun.eu abrufbar.

 

Auch wird demnächst eine App für Smartphones und ebenfalls eine für Tablet PC´s veröffentlicht!

 

Fr

05

Okt

2012

BIM TV-Talk 2012 bestätigt weitere Diskutanten

Am 27.Oktober ist es wieder soweit, dann heißt es: "BIM TV-Talk 2012". Einige der hochinteressanten Diskutanten wie der Univ. Prof. Dr. Erol Yildiz und die Journalistin und Autorin Eleni Torossi wurden auch schon bereits bestätigt. Unser Programm wird demnächst hier veröffentlicht und die Tickets sind auch bereits ab kommender Woche über unseren Vorstand im Umlauf.

 

Ticketpreise sind:

- Normal 10,- Eur

- Ermäßigt 7,- Eur

 

Die Plätze sind begrenzt, daher bitten wir um baldmögliche Erwerbung der Tickets. Auskunft auch über 089-201 86 303

So

16

Sep

2012

"Ich bin auch eine Tochter des Aufbruchs"

„Ich habe Wanderlust“ singt Ebru alias Ebow in der Titelmelodie zu Uli Bez'

Dokumentarfilm „Töchter des Aufbruchs“, in dem es um eben diese Wanderlust, aber auch um Kraft, Schmerz und Verlust geht. BIM sprach mit der Regisseurin über ihren bewegenden

Film.

 

 

Frau Bez, wie kam die Idee zum Film?

Uli Bez: Ich sage immer: Die Filme, die ich gemacht habe, sind alle zu mir gekommen. 2009 ist der Frauennotruf München auf mich zugekommen mit der Idee für einen Film über Frauen und Migration für das Jahr 2010. Der Frauennotruf hatte noch zwei andere Regisseurinnen in der engeren Auswahl, hat sich dann aber schließlich für mich und mein Konzept entschieden.

 

Was ist denn Ihr Konzept?

Uli Bez: Mein Konzept ist der klassische Dokumentarfilm ohne journalistischen Kommentar, das heißt eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Stoff und Zuschauer. Anders als bei der Fernseh-Reportage oder dem Fernseh-Feature wird der Zuschauer nicht durch die Worte eines Kommentators beeinflusst, sondern wird von den Darstellern geleitet. Um ohne den journalistischen Kommentar auszukommen, bedarf es allerdings eines sehr genauen Drehbuchs. Es muss von vornhererein festgehalten werden, was gesagt werden soll.

 

Aber die Erzählungen der Protagonistinnen wirken so gar nicht eingespielt, im Gegenteil sie kommen sehr authentisch rüber...

Uli Bez: Das Drehbuch war nicht nur meine Arbeit, sondern ein Gemeinschaftsprojekt. Wir haben uns zweiwöchentlich getroffen und uns unterhalten. Ich habe mit jeder Frau ihre Geschichte durchgesprochen. Nach jedem Treffen habe ich ein bisschen Drehbuch geschrieben und es bei der nächsten Zusammenkunft vorgestellt. Manches wurde daraufhin gestrichen, andere Szenen haben die Begeisterung der Frauen gesteigert. Eine solche Szene war zum Beispiel die Klageszene – da sind sie richtig ausgeflippt.

 

Was ist die Klageszene? Und wieso war sie so wichtig für die Frauen?

Uli Bez: In der Klageszene beklagen die Frauen ihre verschiedenen Verluste: den Verlust ihrer Kinder und dauerhaft zerrüttete Familienverhältnisse, den Verlust ihrer Heimat... Die Klageszene ist die einzige Episode, in der der Schmerz in den Vordergrund rückt, der natürlich eine ganz wichtige Rolle spielt. Dadurch hatten wir im Rest des Films Platz für eine durchwegs positive, fast heitere Stimmung.

 

Wie ist es Ihnen gelungen trotz dieser tiefen Traurigkeit ein so heiteres Bild zu zeichnen?

Uli Bez: Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen keinen Jammerfilm, der nur von Problemen spricht. Der Film sollte keinen Vorwurf ausdrücken, sondern den Wunsch nach Veränderung. Ich habe die Frauen gefragt, wer den Film sehen soll und die Antwort lautete: Kinder und Jugendliche, Schulklassen, Deutsche und Menschen mit Migrationshintergrund. Also habe ich sie gebeten, sich diese Schulklassen vorzustellen und ihnen ihre Geschichte zu erzählen. Ich glaube, das war der entscheidende Griff. So wirkt es auch stärker als der bloße Vorwurf. Der Film ist ein Augenöffner, er ist ein gutes Instrument, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Er arbeitet mit Charme und Tiefgang.

 

Und was passiert mit dem Schmerz?

Uli Bez: Ich muss zugeben, als es ans Eingemachte ging – das konnte ich nicht vorausahnen. Bei manchen Frauen habe ich mich gefragt, wie sie überhaupt noch froh werden können. Wir haben aber auch festgestellt, dass große Übereinstimmung zwischen den Frauen herrschte – Vorwürfe von Seiten der Kinder, eine emotionale Kälte. Das war eine neue Erfahrung für die meisten – zu sehen, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind. Der Film hat sie nicht so viel Kraft gekostet, wie er ihnen gegeben hat. Sie sind von Mal zu Mal schöner geworden. Sie haben einfach gesehen, da ist jemand, der interessiert sich wirklich für mich. Diese Chance haben sie genutzt, um aus der Anonymität herauszutreten und eine Spur zu hinterlassen. Es sind Erfolgsgeschichten, die sie erzählen, trotz aller Schwierigkeiten.

 

Was hat die Frauen dazu bewogen, diese Schwierigkeiten auf sich zu nehmen und ihre Heimat zu verlassen?

Uli Bez: Das habe ich sie auch gefragt: Was war der Aufbruch? Und zu den Motiven zählte natürlich die Perspektivlosigkeit im Heimatland, aber auch Abenteuerlust, die Lust aus traditionellen Strukturen auszubrechen und sich die Freiheit um die Nase wehen zu lassen.

 

Wieso heißt der Film dann „Töchter des Aufbruchs“ und nicht etwa „Töchter des Ausbruchs“?

Uli Bez: Der Anfangstitel hieß ja: „Großmütter und Enkelinnen aus unterschiedlichen Ländern berichten von ihren Migrationserfahrungen von den 60er Jahren bis heute“. Der aktuelle Titel nimmt jedoch Bezug auf die Industrialisierung in den 1960er Jahren. So gesehen bin ich auch eine Tochter des Aufbruchs. In den Sechzigern sind die Chancen für junge Frauen gestiegen, da gab es plötzlich die Möglichkeit auszubrechen, hier war die Urzelle der Frauenbewegung. Ich habe auch viele Gemeinsamkeiten entdecken können: Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, Kampf um Bildungschancen und um die Bildungschancen der Kinder.

 

Wie bewerten sie denn die Aufnahme-, die deutsche Gesellschaft?

Uli Bez: Das ist nicht das Deutschland, das ich gerne sehen würde. Die Ausländerfeindlichkeit ist eine Art politischer Spielball, ein Gewicht, das man immer wieder reinwerfen kann. Es ist eine Art politisches Kalkül, Leute gegeneinander aufzuhetzen und dadurch zu beherrschen. Um Integration und Inklusion muss man hier kämpfen, es ist eine Wolfsgesellschaft.

 

 

Mi

01

Aug

2012

Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen

Nur noch bis zum 10. August läuft die Ausstellung über griechische Migranten im Gasteig.

Vor 52 Jahren warb Deutschland die ersten „Gastarbeiter“ aus Griechenland an. Sie wurden gebraucht, um das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit zu verwirklichen. Die Ausstellung „Es kamen Menschen – Griechische Migranten heute“ von Nikolaos Radis zeigt Portraits früher griechischer Einwanderer und deren Nachkommen. Abstrakte Begriffe wie Heimat oder Integration bekommen durch die Fotos ein individuelles, persönliches Profil, ergänzt durch begleitende Kurzbiografien. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Max Frischs Feststellung, „Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen.“ Nikolaos Radis zeigt in seinen Portraits, dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise in Deutschland angekommen ist. Die Ausstellung ist bis 10. August in der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig in der Fotogalerie Ebene 2.1. und Ebene 2.2, Rosenheimer Straße 5, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Sie ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Münchner Stadtbibliothek mit dem Europe Direct Informationszentrum. Das Europe Direct Informationszentrum München & Oberbayern ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fachbereichs Europa im Referat für Arbeit und Wirtschaft und des Kulturreferats mit Förderung der Europäischen Kommission. Weitere Informationen unter www.muenchen.de/europe-direct.

Mi

01

Aug

2012

Hochqualifiziertenlinie

In der heutigen Rathaus-Umschau die lang ersehnte Nachricht: 

 

Zum 1. August tritt das Gesetz zur Umsetzung der Hochqualifiziertenrichtlinie in Kraft. Dieses wirkt sich positiv auf die Beschäftigungsmöglichkeit von ausländischen Fachkräften und Hochqualifizierten aus. So können beispielsweise künftig Auszubildende aus Nicht-EU-Staaten, welche in Deutschland erfolgreich eine qualifizierte Ausbildung in einem staatlich anerkannten oder vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf abgeschlossen haben, nach Zustimmung der Arbeitsagentur eine Aufenthaltserlaubnis nach § 18 AufenthG zum Zwecke der Erwerbstätigkeit in ihrem Beruf erhalten.

 

Allerdings mit Einschränkungen: 

Insgesamt erleichtert wird durch das neue Gesetz vor allem die Beschäftigung von ausländischen hochqualifizierten Fachkräften, welche einen deutschen oder einen vergleichbaren ausländischen Hochschulabschluss haben. Diese können künftig nicht nur zum Zwecke der Arbeitsplatzsuche nach Deutschland einreisen, sondern erhalten bei Vorliegen eines adäquaten Arbeitsplatzangebotes und eines – im Vergleich zu den bisherigen Regelungen deutlich niedrigeren Grundgehalts – die neue „Blue-Card“ (Blaue Karte EU). Die Einkommensgrenzen liegen hierfür 2012 bei rund 44.800 Euro brutto bzw. bei sogenannten „Mangelberufen“, wie beispielsweise Ingenieueren, Programmierern und Ärzten, bei rund 35.000 Euro brutto im Jahr.

 


 

So

29

Jul

2012

Migrationshintergrund - ein Hinderungsgrund?

Beitrag von Galina Gostrer / Pressereferentin Bayerisches Institut für Migration

Migrationshintergrund ist ein politisch korrektes - ein schrecklich hässliches Wort. Jeder Mensch hat einen Hintergrund und der ist nicht nur auf Migration reduzierbar. Schon gar nicht wenn die Migration die Eltern oder Großeltern betrifft. Der Definition des Statistisches Bundesamtes nach, weisen alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“ einen Migrationshintergrund auf.

Klingt kompliziert? Ist es auch. Die Beschreibungen „In Deutschland geborene Ausländer“ und „in Deutschland als Deutsche geborene“ sind in sich widersprüchlich. Was ist man denn nun Deutscher oder Ausländer? Und ist es überhaupt von Bedeutung? Sollte man nicht selbst entscheiden dürfen, was und wer man ist?

 

Die Bezeichnung Migrationshintergrund klingt jedenfalls wie eine Behinderung. Und da stellt sich die Frage: Ist es denn eine (Be-)Hinderung? Der Begriff ist mit vielen Klischees verbunden: Frauen mit Kopftüchern und ohne jegliche Bildung, schwierige Familienverhältnisse, Jugendliche mit Kriminalitätspotential. Dass es auch ganz anders geht, dass viele Deutsche mit ausländischen Wurzeln mittlerweile hier angekommen sind, fällt nicht weiter auf. Und wenn doch, dann wird es als positive Ausnahme gewertet.

 

Migranten-Kinder starten in den Schulen durch“ hieß die Schlagzeile einer Tageszeitung Ende Juni anlässlich des neunten Integrationsberichts der Bundesregierung: „Bald werden sie so gut sein wie die Kinder deutscher Eltern – oder besser“ - der Untertitel klingt wie eine Drohung. In dem Artikel wird anhand eines Positivbeispiels die gelungene Integration mittels Bildung vorgestellt. „Für die Zukunft Deutschlands ist die erfolgreiche Integration der Zuwanderer von entscheidender Bedeutung. Denn jedes dritte Kind unter fünf Jahren hat einen Migrationshintergrund“ heißt das Fazit. Ein Zugeständnis immerhin, aber ist die Tatsache, dass „jedes dritte Kind unter fünf Jahren“ mindestens ein ausländisches Elternteil hat, nicht das beste Anzeichen für Integration oder gar für Verschmelzung?

 

Bis das in den Köpfen der Menschen ankommt, dauert es aber noch. Und bis dahin wird man als südländisch anmutende Journalistin auf der Meisterfeier des Friseurhandwerks doch eher an den Tisch mit Friseurlehrlingen statt an den rechtmäßigen Pressetisch gesetzt. Nicht aus böser Absicht, sondern, weil man es nicht besser weiß.

Sa

28

Jul

2012

Prof. Andreas Bönte als Moderator für BIM TV-Talk 2012 bestätigt

Wir freuen uns sehr, dass wir den Leiter des Programmbereichs Planung und Entwicklung des Bayerischen Rundfunk Fernsehens, Prof. Andreas Bönte als Moderator für unser diesjähriges BIM TV-Talk 2012 bestätigen können.

Zur Person:

Andreas Bönte ist seit 1985 für den Bayerischen Rundfunk tätig. Bis zu seiner Berufung als Programmbereichsleiter leitete er die Abteilung Innenpolitik und Zeitgeschehen und die Redaktion von report München. Seit Etablierung des neu geschaffenen Bereichs im Mai 2005 hat er bereits eine umfassende Programmstrukturreform realisiert und das Erscheinungsbild des Bayerischen Fernsehens modifiziert. Er möchte den Diskurs zu Auftrag und Public Value des Bayerischen Fernsehens intensivieren und das Alleinstellungsmerkmal Regionalität stärken. Darüber hinaus ist es sein Anliegen, auch in der digitalen Welt neue Zielgruppen für das Bayerische Fernsehen zu erschließen. Andreas Bönte ist direkt der Fernsehdirektion zugeordnet.

 

Do

26

Jul

2012

BIM TV Talk 2012 im Stadtarchiv München

Es ist uns eine große Ehre, dass unser BIM TV-Talk dieses Jahr in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners, dem Stadtarchiv München stattfindet. Das historische Gebäude beherbergt die Geschichte unserer Stadt in Form von Urkunden, Bildern, Stadtplänen und Akten und eignet sich daher perfekt als Rahmen für das diesjährige Thema des BIM TV-Talks: "Stadtplanung und ihre Entwicklung in Bezug auf Migration". Wir denken, dass der diesjährige BIM TV-Talk wieder einmal für viel Diskussion und hoffentlich auch für Furore sorgen wird.

Das Programm wird aktuell ausgearbeitet, das bewährte Konzept haben wir aufgrund des durchwegs positiven Feedbacks behalten. Im ersten Teil unseres TV-Talks möchten wir unter dem Titel "Töchter des Aufbruchs" wieder authentische Personen auf der Bühne empfangen, die über sich und ihre Erfahrungen erzählen, um so einen realen Einblick in die tatsächlich gelebte Migration zu bekommen.

 

Genaue Details folgen in den nächsten Wochen.

Töchter des Aufbruchs Trailer from Bayerisches Institut on Vimeo.

Eine Dokumentation von Uli Bez.

Do

28

Jun

2012

Titelstory in der Wochenzeitung Hallo Trudering-Riem

Heute waren wir völlig baff, als wir die Wochenzeitung Hallo Trudering-Riem in der Hand hielten. Wir als BIM kommen als Leitartikel oder besser gesagt als Titelstory hervor. Es ist ein sehr schöner Artikel über unser Institut geworden, der uns und unsere Motive, so wie wir sind und wie wir uns fühlen, beschreibt.

BIM Artikel Hallo Wochenzeitung
20120628_BIM_Trudering-Riem_Wochenzeitun
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Mi

27

Jun

2012

Wir trauern um unseren Freund Dieter Fuhrmann

Uns fehlen einfach die Worte ... wir sind sehr traurig, dass unser Freund und großer Unterstützer unseres Instituts, letzte Woche plötzlich verstorben ist.

 

Erst am  Dienstag Spätnachmittag hatten wir als BIM ein kleines Treffen mit Dieter und wir planten gemeinsam, dass wir als BIM Institut sein Nachbar werden könnten, indem wir die Büroräume neben seiner Galerie anmieten und vielleicht sogar unser geplantes Museum auf der anderen Seite seiner Galerie unterbringen. Er brachte auch die Idee ein, eine Caféteria dazu zu bauen und wir redeten davon, welche Freude wir gemeinsam an der Arbeit hätten. Am nächsten Tag soll er am Abend vor seiner Haustür ein Herzinfarkt bekommen haben. So plötzlich hat er uns alle verlassen.

Ohne ihn hätten wir als BIM unmöglich soweit kommen können. Bis heute haben wir als Institut keine eigenen Räumlichkeiten und als ich ihm vor einem Jahr fragte, ob es möglich wäre, eventuell ab und zu in seiner Galerie unsere Zeitzeugen Produktion durchzuführen, hat er spontan einfach ja gesagt! Auf die Frage, was er denn für verlange, sagte er: "Passt schon, machts nur". Alle die ihn kannten, wissen, dass er wenig redete und ein unglaublich freundliches und herzliches Wesen hatte. Seine bedachte Ruhe und seine klare Meinung waren in einem Konsens ausgewogen. Wir waren alle unendlich dankbar. Er sah sich kurz darauf eine Produktion an und lernte uns als BIM kennen. Danach kam er zu mir und überreichte sogar im Vertrauen den Schlüssel zur Galerie. Was soll man dazu noch sagen? In diesem einem Jahr, haben wir eine vertrauensvolle und sehr innige Freundschaft entwickelt und die Basis war "Mensch sein".

 

Dank ihm konnten wir neun Zeitzeugenaufnahmen produzieren und damit unsere Basis Arbeit als BIM vorantreiben. Deshalb wollen wir unserem Dieter in unserem zu eröffnenden Museum der Migration, einen Ehrenplatz einrichten und das Museum ihm persönlich widmen.

 

Dieter, wir werden dich immer in unseren Herzen behalten und sind unendlich dankbar, dass wir dich als Mensch und Freund kennenlernen durften.

 

Der Vorstand

Di

22

Mai

2012

BIM Familie wächst weiter

Die BIM Familie ist zwar klein und überschaubar, aber dafür effektiv, schnell und professionell - Nun wächst das Team um gleich zwei weitere sehr wichtige Posten, womit die strukturelle Basis weiter gestärkt wird.

Wir freuen uns sehr, dass Frau Renate Weber als studierte Historikerin und Frau Galina Gostrer als Journalistin und Redakteurin uns im Team stärken werden.

 

Frau Weber wird uns als Fundraiserin dabei behilflich sein, finanzielle Unterstützer wie Stiftungen, Sponsoren und Förderer direkt anzusprechen und diese zu betreuen. Darüber hinaus wird sie uns mit ihren Erfahrungen als Historikerin beiseite stehen. - Frau Gostrer wird neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei einer renommierten Zeitung, die wichtige Aufgabe als Pressereferentin bei BIM wahrnehmen und entsprechend dafür sorgen, dass die Medienvertreter über unser Vereinsleben via Pressemeldungen informiert und bei Veranstaltungen betreut werden.

 

Der Vorstand des Bayerischen Instituts für Migration freut sich sehr, dass wir zwei sehr professionelle und erfahrene Persönlichkeiten bei uns in der BIM Familie begrüßen dürfen.  Der Beschluss wurde einstimmig angenommen.

 

Unsere Pressereferentin können Sie ab sofort unter der folgenden eMail Adresse erreichen: galina.gostrer (@) bim-institut.org

 

Unsere Fundraiserin ist unter der nachfoglenden eMail Adresse erreichbar: renate.weber (@) bim-institut.org

Mi

09

Mai

2012

Beirat "Töchter des Aufbruchs" gegründet

Bei der 17. BIM Vorstandssitzung das am 08. Mai stattfand, hatten wir zahlreiche Gäste dabei. Unter anderen auch die Mitwirkenden des Films "Töchter des Aufbruchs" (Regie Uli Bez) - Auf Vorschlag unseres Vorstandsvorsitzenden Zeki Genc, haben wir einstimmig beschlossen, einen Beirat unter den gleichnamigen Filmnamen "Töchter des Aufbruchs" zu gründen.

 

Der Beirat heißt demnach "Töchter des Aufbruchs", kurz TDA. Dieser Beirat hat das Ziel, die Migration aus Sicht der Frauen zu thematisieren und zu dokumentieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Fr

27

Jan

2012

OB München feiert Abschlussfest mit Migranten

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei, dass zwischen August 2011 und Januar 2012 stattfand, veranstaltete die Landeshauptstadt München, Stelle für Interkulturelle Arbeit, Frau Dr. Margret Spohn in gemeinsame Arbeit mit dem Bayerischen Institut für Migration ein tolles Abschlussfest das rund 350 Gäste anlockte. - Selbst unser Oberbürgermeister Christian Ude führte persönlich ein Kabarett auf und sorgte so für Heiterkeit beim Publikum.

 

Nach einer kurzen Präsentation durch Frau Dr. Margret Spohn und Kurzinterviews mit Aylin Aykan und Zeki Genc, wurde der Abend mit verschiedenen Theater- und Musikkünstlern bunt weitergeführt.

 

Dabei waren: EBOW (Deutsch-Türkischer "Döner-Rap" der besonderen Art), CazyapJazz (Exquisite Jazzmusik mit ordentlichen orientalischen Einflüssen), Impro á la Turka (Improvisationstheater der alle bisher bekannten Rahmen sprengt), Arabesque Gruppe (Typisch orientalische Musik in seiner reinsten Form) und das Märchenerzähler Ehepaar Özlem & Savas Tetik, ein unvergleichliches Erlebnis! - Neben dem Programm wurde auch eine Ausstellung im Foyer aufgebaut, der die verschiedenen Veranstaltungen zeigte.

 

Mo

16

Jan

2012

BIM unterzeichnet Vertrag mit dem Stadtarchiv München

Heute war ein großartiger Tag für die Migranten in Bayern! Das Stadtarchiv München und unser Institut haben heute in Rahmen einer kleinen Zeremonie offiziell einen Archivierungsvertrag abgeschlossen. Dies ist für uns BIM ein Milestone in die richtige Richtung. Wir als BIM streben eine professionelle Archivierungsebene an und arbeiten daher eng mit Universitäten, Institutionen und städtischen Partnern zusammen.

Die ersten Dokumente und Objekte wurden heute direkt von den Zeitzeugen persönlich feierlich übergeben. Für die Zeitzeugen ist es eine gewisse Überwindung, denn schließlich geben diese ein Teil ihres privaten Lebens frei. Das würdigte der Leitender Archivdirektor Dr. Michael Stephan sehr und bedankte sich bei den Zeitzeugen für das entgegengebrachte große Vertrauen. - Jeder einzelne Zeitzeuge erzählte darüber hinaus kurz ihre spannenden und teilweise abenteuerlichen Lebensgeschichten. Unser Vorstandsvorsitzender Zeki Genc unterstrich dabei nochmals die Wichtigkeit dieser gemeinsamen Arbeit. Auch die Stadtchronistin hat an dieser Sitzung teilgenommen und wird den heutigen Tag im Stadtbuch für die Nachfahren registrieren. - Wir als BIM Team freuen uns über den Vertrag sehr!

Fr

04

Nov

2011

Presse Rundschau - Öffentlich-rechtlicher Radiosender der Türkei (TRT) / Interview mit Zeki Genc

Der öffentlich-rechtlicher Radiosender der Türkei (TRT) hat gestern Abend ein Telefoninterview mit unserem Vorstandsvorsitzenden Zeki Genc geführt. In dem Beitrag wird unser Institut und unsere Arbeit vorgestellt. Der Beitrag hierzu (ist auf türkisch) kann unten angehört werden.

 

 

 

Do

03

Nov

2011

Presse Rundschau - Wochenanzeiger Interview mit Zeki Genc

Der beliebte Münchner Wochenanzeiger berichtet über unser Institut und hat dabei mit unserem Vorstandsvorsitzenden Zeki Genc ein kurzes Interview geführt. Der vollständige Artikel kann hier nachgelesen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mi

02

Nov

2011

Presse Rundschau - BR B5 aktuell Interkulturelles Programm

Der Radiosender des Bayerischen Rundfunks B5 aktuell, dass interkulturelle Magazin, war zu besuch bei BIM. Dabei wurde ein Interview mit Zeki Genc (Vorstandsvorsitzender) und Zafer Ertem (Kurator) geführt.

 

Nachfolgend der Link zur Sendung: http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/b5aktuell/mp3-download-podcast-interkulturelles-magazin.shtml#

 

 

 

Di

01

Nov

2011

Presse Rundschau - BR Nachtlinie Spezial Sendung

In der Sendung "Nachtlinie Spezial" auf BR Rundfunk Fernsehen, wurde eine tolle Sendung mit Zeitzeugen, Musik und Theater in der Münchner Tram aufgezeichnet. Mit dabei war unser Vorstandsvorsitzender Zeki Genc, der unser Institut und unsere Aufgaben kurz und knapp sehr schön zusammenfassend vorstellte.

 

 

Nachfolgend der Link zur Sendung: http://vimeo.com/33892904

 

 

Do

27

Okt

2011

BIM ruft den 27.10 als den "Tag der Migranten" aus

Unser Vorstandsvorsitzender Zeki Genc hat am Abend auf dem 1. BIM TV-Talk das vom Bayerischen Rundfunk Fernsehen aufgezeichnet wurde, den 27.10 als den "Tag der Migranten" in Deutschland ausgerufen. - Seit den 18. Dezember 2000 gibt es seitens der UNO den "Internationalen Tag der Migranten".

 

Deutschland ist eines der beliebtesten Länder in dem Menschen aus anderen Ländern einwandern. Gleichzeitig aber sind in Deutschland noch immer ungerechte Vorurteile und unakzeptable Einschränkungen für Migranten vorhanden. Um diese Situation zu verbessern gibt es nun seit dem 1. Januar 2005 in Deutschland das Zuwanderungsgesetz, womit der politische Wille per Gesetz gezeigt wurde, hier Änderungen herbeizuführen um eine deutlich bessere Partizipation zu erreichen. Das finden wir gut aber es braucht noch viele Anstrengungen von allen gesellschaftlichen Schichten. Daher fanden wir die Idee toll, den Willen unseres Landes zu stärken, in dem wir explizit für Deutschland den 27.10 als den "TAG DER MIGRANTEN" ausrufen.

Do

27

Okt

2011

1. BIM TV-Talk mit Top Gästen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft sowie Musik von Bahar Kizil und Kabarett von Serhat Dogan begeistern das Publikum

Der 1. BIM TV-Talk im Alten Rathaus mit interessanten Personen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien sowie mit zahlreichen Zuschauern aus der Mitte der Gesellschaft war ein voller Erfolg.

 

Zur Eröffnung des gelungenen Abends hat Bahar Kizil den Song "Daheim" performt und das Publikum begeistert. Anschließend fand die erste Gesprächsrunde mit den Gastarbeitern die in den Anfängen des Anwerbeabkommens kamen, statt. Die vorgetragenen Geschichten berührten viele Zuschauer. - Der Ausnahmekabarettist Serhat Dogan brachte danach die Zuschauer beider Kulturen zum lachen und schmunzeln. Im zweiten Teil der Gesprächsrunde waren Experten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft an der Reihe. Die symphatische Moderatorin Alessandra Geissel führte das Symposium souverän durch den Abend. - Zum Schluss gab es dann für alle ein kleines Catering im Foyer wo alle sich austauschen konnten.

 

Der TV-Talk wurde vom Bayerischen Rundfunk Fernsehen aufgezeichnet und wird demnächst in voller Länge ausgestrahlt.

 

Der Sendetermin steht fest: 03.12 um 22:30 auf BR-Alpha, Sendung "Denkzeit"

 

Fotos zum Event wurden hier veröffentlicht

 

Do

27

Okt

2011

Hans-Jochen Vogel, Georg Kronawitter und Christian Ude - sagen Danke!

Nach einer kurzen Ansprache vom Vorstandsvorsitzenden des Bayerischen Instituts für Migration, Zeki Genc, lies es sich Altoberbürgermeister Hans-Jochen Vogel nicht entgehen, im Alten Rathaus eine herausragende Ansprache an die 1. Einwanderergeneration zu halten und die gemeinsame Vergangenheit und insbesondere die gemeinsame Zukunft zu unterstreichen. Er würdigte die Leistungen jedes einzelnen Gastarbeiters und bedankte sich herzlichst für ihr Kommen und das bleiben. - Bei seiner Rede machte der Bundesminister a.D. Vogel auch von seiner Generalvollmacht als Altoberbürgermeister Gebrauch und dankte auch im Namen des amtierenden Oberbürgermeisters Christian Ude, den Gastarbeitern.

 

Auch Altoberbürgermeister Georg Kronawitter hatte sich angekündigt gehabt, jedoch aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht persönlich erscheinen. Aber die Gelegenheit, sich bei den Gastarbeitern zu bedanken, wollte er sich das nicht entgehen lassen. So hat der Altoberbürgermeister die ehrenamtliche Stadträtin Dr. Inci Sieber spontan als Vertretung zum "München sagt Danke" Treffen geschickt. Die Stadträtin Dr. Sieber hielt eine kurze Rede und würdigte nochmals die Leistungen die die Gastarbeiter eingebracht hatten.

 

Die anwesenden Gastarbeiter haben wiederum ihren Dank an die beiden Oberhäupter ausgesprochen und überreichten hierzu stellvertretend in Namen aller 1. Einwanderergeneration den beiden Altoberbürgermeistern eine besondere "Dankes-Plakette". Altoberbürgermeister Hans-Jochen Vogel und Georg Kronawitter in Vertretung an Dr. Inci Siber übernahmen die Plaketten auf der Bühne durch Nilgün Canga und Raif Sengül.

 

Fotos von der Veranstaltung haben wir hier veröffentlicht.

 

Mo

24

Okt

2011

BIM Sonderveranstaltung - Bundesminister a.D. Hans-Jochen Vogel und Alt-Oberbürgermeister Georg Kronawitter danken den türkischen Gastarbeitern

Copyright Foto: Michael Lucan (GDFL)
Copyright Foto: Michael Lucan (GDFL)

Es ist uns eine Ehre, dass wir gleich zwei ehemalige Oberbürgermeister der Stadt München auf unserer Sonderveranstaltung begrüßen dürfen. Dies ist eine einmalige tolle Gelegenheit für alle Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter die damals nach München kamen.

 

Vor genau 50 Jahren hat Deutschland die ersten Gastarbeiter aus der Türkei in München empfangen. Damals war Hans-Jochen Vogel von 1960 bis 1972 Oberbürgermeister der Stadt München. Georg Kronawitter führte das Amt gleich anschließend von 1972 - 1978 sowie von 1984 - 1993 als Oberbürgermeister der Stadt München erfolgreich weiter.

 

Am 27.10 haben wir als BIM und 100 ausgewählte Gastarbeiter nun die Ehre, beide Alt-Oberbürgermeister im Alten Rathaus begrüßen zu dürfen. Nach einer kurzen "Dankesrede" an die Gastarbeiter, werden wir anschließend in Namen der türkischen Gastarbeiter eine Dankes-Plakette an beide Politiker überreichen. Wir freuen uns, dass dieser historischer Moment uns bevorsteht.

 

Datum: 27.10

Zeit: 12:00 - 13:00

Ort: Altes Rathaus, Marienplatz 15

 

Es sind alle Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter herzlich willkommen daran teilzuhaben. Melden Sie sich einfach telefonisch unter 089-201 86 303

 

Do

20

Okt

2011

Musikkünstlerin Bahar Kizil beim BIM TV-Talk

Mit großer Freude dürfen wir Euch verkünden, dass die Musikkünstlerin Bahar Kizil ihre spontane Teilnahme an unserem BIM TV-Talk angekündigt hat. Das finden wir großartig, denn sie ist nicht nur eine hervorragende Künstlerin, sondern auch eine ganz besondere Persönlichkeit.

 

Aktuell produziert sie ihr eigenes Album und zwischendrinnen hat Bahar für das Projekt "Heimat Almanya" das von Staatsministerin Maria Böhmer ins Leben gerufen wurde, einen exklusiven Song geschrieben. Bahar sagt, dass der Song genau die Gefühle wiederspiegelt, die sie als Deutsch-Türkin fühlt. Wir bei BIM finden, dass der Song genau ins schwarze bei vielen Migranten trifft. An dieser Stellen möchten wir Bahar herzlichst für diesen tollen Song gratulieren, der bei uns schon ein "Ohrwurm" wurde.

Foto Copyright: Stephan Schramm

Mo

03

Okt

2011

BIM TV-Talk im Alten Rathaus München

Im TV-Talk des Bayerischen Instituts für Migration e.V. (BIM) diskutieren Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit türkischen Migrantinnen und Migranten über Migration gestern, heute und morgen. Nach einer kurzen Zeitreise in die deutsch- türkische Geschichte, wird über die Ankunft der ersten „Gastarbeiter“ in München, deren heutige Situation und die gemeinsame deutsch-türkische Zukunft gesprochen.

 

Zum Auftakt der Gesprächsrunde erwartet die Zuschauer eine exklusive Musikperformance von Bahar Kizil, die vielen bekannt ist als Mitglied von Deutschlands erfolgreichste Girlgroup "Monrose" sowie anschließend gibt es zwischen den zwei Talks, ein aussergewöhnliches Kabarett von Ausnahmekünstler Serhat Dogan aus Köln.


Musikkünstlerin: Bahar Kizil

Kabarettist: Serhat Doğan (Köln) „Danke Deutschland“

Moderation: Alessandra Geissel

 

Unsere Podiumsgäste sind:

 

- Dr. Andreas Heusler (Stadtarchiv München)

- Tülay Zabata (1. Generation Gastarbeiterin)

- Bekir Tirindaz (1. Generation Gastarbeiter)

- Hasiyet Richter (1. Generation Gastarbeiter)

- Kurt Spennesberger (Arbeitsamt Angestellter / Betreuung Gleis 11)

- Makbule Kurnaz (1. Generation Gastarbeiterin)

- Brigitte Meier (Sozialreferentin Stadt München)

- Emre Koca (Regisseur)

- Gülcin Wilhelm (Journalistin/Autorin)

- Dr. Philip Anderson (Migrationsforscher)

- Zeki Genc (BIM Vorstandsvorsitzender)

- Martin Neumeyer (Integrationsbeauftragter Bayr. Staatsregierung)

- Bülent Uzuner (Gründer u. Vorstandsvorsitzender BTC AG)

- Dr. Michael Spieker (Akademie für politische Bildung Tutzing)

 

Hinweis:
Die Sendung wird vom Bayerischen Rundfunk Fernsehen aufgezeichnet! (BR) 

 

Ort: Altes Rathaus München, Marienplatz 15

Datum: 27.10.11

Einlass 17:00 / Programm von 18:00 - 22:00

Zugang für Menschen mit Behinderung ist vorhanden

Eintritt: Nur geladene Gäste

 

Sa

03

Sep

2011

BIM gestaltet München sagt Danke! Plakat

Mit Freude haben wir uns für unsere Landeshauptstadt München bereit erklärt, ein Plakat anlässlich 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland zu gestalten. Herausgekommen ist hierbei das Ergebnis CAY und BREZL - eine Symbiose, ein Begriff der beide Kulturen treffend beschreibt und dabei sich hervorragend ergänzt!

 

Ps. Wer ein A3 Plakat haben möchte, der möge sich mit uns in Verbindung setzen. Gerne schicken wir dann eines zu.

Sa

11

Jun

2011

Wir sind gemeinnützig anerkannt

Wie bereits angekündigt, sind wir nun endlich auch vom Finanzamt München als gemeinnützig anerkannt. Jetzt fehlt uns nichts rechtliches mehr. Wir freuen uns über jeden Förderer der sich entschließt uns tatkräftig und finanziell zu unterstützt.

Fr

27

Mai

2011

Jetzt sind wir offiziell

Jetzt geht es Schlag auf Schlag:

Wir haben es geschafft, noch innerhalb eines Jahres nach unserem Gründungsprotokoll (22.08.2010), die Satzung vollständig konform und in Konsens aller Beteiligten zu verfassen und die Registrierung vom Amtsgericht München erteilt zu bekommen. Das freut uns sehr. Wenn wir auch noch demnächst die Anerkennung der Gemeinnützigkeit bekommen, sind wir behördlich gesehen, wunschlos glücklich! Ach ja, und endlich, wir haben auch unser Vereinsbankkonto eröffnen können! Jetzt können wir bald offiziell unsere Ärmel hochkrämpeln und ins Arbeitsvergnügen eintauchen :-)

 

 

  • Unser Vereinsregister lautet: VR 203581 - Amtsgericht München
  • Unsere Bankdaten lauten: Münchner Bank e.G. - BLZ: 70190000 - Konto Nr.: 1262378

 

Mi

25

Mai

2011

BIM gestaltet das offizielle Stadt München 50 Jahre Anwerbeabkommen Logo

Nachdem jede Stadt in Deutschland, ein eigenes Logo für die Feierlichkeiten 50 Jahre Anwerbeabkommen gestaltet hat, haben wir im "München sagt Danke" Team, das von der Landeshaupstadt München, Stelle für Interkulturelle Arbeit ins Leben gerufen wurde, entschieden, dass auch München eines haben muss.

 

Wir freuen uns, dass wir als das Bayerische Institut für Migration e.V. die Ehre bekommen haben, das offizielle Logo der Stadt München 50 Jahre Anwerbeabkommen, zu gestalten.

 

Das Logo haben wir als Geschenk an Stadt München überreicht.

Mi

30

Mär

2011

Gründung Koordinationsstelle München - 50 Jahre Anwerbeabkommen Türkei-Deutschland

Anlässlich der 50. Verjährung des Anwerbeabkommens zwischen Türkei und Deutschland, hat die Interkulturelle Stelle München in Auftrag unseres Oberbürgermeisters Christian Ude dazu aufgerufen, ein Team aus Institutionen und Vereinen zusammenzustellen. Ziel ist es, Zentral die Aktivitäten/Veranstaltungen rund um das Anwerbeabkommen besser koordinieren zu können und sich untereinander zu unterstützen. Der offizielle Name der Koordinationsstelle wurde einstimmig "München sagt Danke! gewählt. Mit im Team sind dabei:

 

  • Bayerisches Institut für Migration e.V.
  • Türkische Gemeinde in Bayern
  • Ausländerbeirat
  • Kulturreferat Abt 4 München
  • Direktorium Stadtarchiv München
  • Direktorium Stadtmuseum München
  • Kulturreferat Münchner Stadtbibliotheken
  • MVHS
  • IDIZEM
  • Beratungsstelle AWO München
  • Büro Integrationsbeauftragter
  • Friedrich Ebert Stiftung
  • BAMF
  • Büro 3. Bürgermeister
  • TRT
  • Ausländischer Elternverein München e.V.
  • Stadtrat SPD
  • Türkischer Generalkonsul
  • Innere Mission Migrationssozialdienste

Sa

12

Feb

2011

Karanlığı Aydınlatan Türk - Film und Senderechte in unser Archiv aufgenommen

Wir freuen uns sehr, die Senderechte der Dokumentation "Karanlığı Aydınlatan Türk" (Der Türke, der Licht in die Dunkelheit bringt") erworben zu haben. Über unser Archiv steht das Material der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. TV Sender bekommen nach entsprechender Anfrage die Senderechte, gegen eine Spende für unser Institut, zugeteilt. Die fundierte und wissenschaftlich ausgearbeitete Dokumentation, wurde von Hakan Yilmaz produziert. Er ist an der Universität Afyon Kocatepe im wissenschaftlichen Bereich für Radio und Fernsehen zuständig.

 

Kurz der Inhalt:

Frankreich im 2. Weltkrieg. Die deutschen Nationalsozialisten treiben die Juden zusammen um diese in verschiedenen Vernichtungsstätten das Leben zu nehmen. Türkische Diplomaten in Paris haben hunderten Juden einen türkischen Pass mit dem aufgedruckten Mond und dem Stern ausgestellt um so deren Leben zu retten. In der Kürze der Zeit hat man ihnen einwenig türkisch beigebracht um an den Kontrollpunkten der Nationalsozialisten durchzukommen. Diese 28 Minuten lange Dokumentation mit Zeitzeugen, zeigt den unglaublichen Mut und Entschlossenheit der türkischen Diplomaten.

 

Anfragen zum Sendematerial und die Rechte richten Sie bitte an:

Bayerisches Institut für Migration e.V.

z.H. Zafer Ertem

Truderinger Strasse 280d

81825 München

Tel. 0049 89 201 86 303

Fax: 0049 89 125 90 291

eMail: z.ertem(@)bim-institut.org

 

Fr

04

Feb

2011

50 Jahre Anwerbeabkommen

50 Jahre ist es her, als Deutschland ein Anwerbeabkommen mit der Türkei abschloss. Als Deutschland damals im industriellem Aufschwung war, mussten Arbeiter aus dem Ausland offiziell angeworben werden. Nach Italien, Griechenland und Spanien wurde dann ein Abkommen mit der Türkei (1961) abgeschlossen.

 

Inzwischen hat sich vieles positiv verändert, aber noch ist viel Weg vor uns. - Wir finden, dass es an der Zeit ist, auf sachlicher Ebene, kontrovers und offen über "Migration Gestern, Heute und Morgen" zu diskutieren. Deshalb planen wir in diesem Jahr eine entsprechende Ausstellung mit anschließender TV-Talk Runde mit prominenten Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft.

1961 - 1970

Die 1. Generation, also die Gastarbeiter die angeworben wurden

 

Migrant / Gastarbeiter

Kamen zu 90% aus den Dörfern.

Wenig bis gar keine Schulbildung

Reine Arbeitskräfte ohne jegliche Teilhabe an der deutschen Gesellschaft.

Ursprungsland = Heimat

 

Aufnahmegesellschaft

Keine Integrationspolitik

Keine sprachliche Förderung

Kein Interesse an ein gesellschaftliches Zusammenleben

Migrant = Exklusion

 

1970 - 1990

Die 2. Generation, also die Kinder der Gastarbeiter

 

Migrant / Gastarbeiter

Geboren in Deutschland.

Durch Schulbesuch erste sprachliche Kompetenzen erworben und teilweise Teilhabe an der deutschen Gesellschaft. Ein kleiner Teil studiert. Die meisten besuchen aber nur die Pflichtschule und gehen dann in die Fabrik, wo der Vater arbeitet.

Ursprungsland = Heimat

 

Aufnahmegesellschaft

Keine Integrationspolitik

Keine sprachliche Förderung

Kein Interesse an ein gesellschaftliches Zusammenleben. Rassistische Angriffe und Diskriminierungen an der Tagesordnung. Marginalisierung der Migranten durch Bildung von Ghettos. Rückkehrwilligen zahlt Kohl Regierung Prämien aus Steuergeldern an Gastarbeiter. Ein Teil der Rentenversicherung zahlt Deutschland den Arbeitern aus. Ab den 80ern werden Nationalklassen in den Schulen gebildet, damit die Kinder der Einwanderer ihre Heimatsprache nicht verlernen.

Migrant = Separation

 

1990 - 2010

Die 3. Generation wächst heran - Die Enkelkinder der 1. Generation Gastarbeiter

 

Migrant / Deutschtürke, Italodeutscher, ...

Geboren in Deutschland.

Ein Teil studiert, ein Teil absolviert nur die Pflichtschule und ein Teil bricht die Schule ab. Integration klappt teilweise von sehr gut bis gar nicht.

Deutschland = Heimat

 

Aufnahmegesellschaft

Mit kleinen Schritten beginnt die Integrationspolitik.

1992 wird zum ersten Mal über Interkulturelle Pädagogik geredet. 2005 wird erstmals ein Zuwanderungsgesetz verabschiedet. Konsens in der Politik, das Deutschland ein Einwanderungsland ist.

Migrant = Integration


Um die damalige politische Stimmung einwenig wiederzugeben, hier ein kurzes Zitat:

Ein Gesetzentwurf des damaligen Bundesinnenministers Friedrich Zimmermann, CSU, sah 1988 vor, dass ein Ausländer, der sich gut integriert hatte, die Aufenthaltserlaubnis verliert. Begründung: er zeigte mit seiner Integration, dass er nicht rückwillig sei.

 

Mo

24

Jan

2011

Sparen bei der Bildung! Sarkasmus oder ... ?

Alle reden über die Wichtigkeit der Bildung und das etwas dagegen getan werden muss. Trotz der vielen erfolgreichen Nachbarländer (siehe skandinavische Länder), wird bei uns nur darüber debattiert und herumgeschoben, aber Nägel mit Köpfen, werden kaum gemacht. Als erstes wird in Bildung gespart. Es betrifft jedes einzelne Kind, egal ob mit Migrationshintergrund, oder nicht. Fakt ist aber, dass die Kinder der Migranten, die die sprachliche Kompetenzen nicht oder nicht zur Genüge haben, darunter deutlich mehr leiden. Diese werden teilweise einfach auf eine so genannte "Förderschule", ehemals Sonderschule, geschickt und anschließend zur Hauptschule. Aber warum?

 

Eines der Gründe ist es, dass einfach zuwenige Lehrkräfte vorhanden sind. Nun gut, wir haben in Bayern glücklicherweise im diesem Jahr tausende frische Lehrkräfte die an die Arbeit gehen können - Leider dürfen sie aber nicht antreten - Denn sparen ist angesagt. Diese Lehrkräfte gehen also gleich nachdem Studium in die Arbeitslosigkeit. Hier nun eine kurze Animation über den Stand der Dinge. Kurz und Knapp, einfach erklärt. Das finden wir super! 

So

19

Sep

2010

Reaktion auf Thilo Sarrazin Veranstaltung

Gemeinsam mit einigen renommierten Ethnologen, Soziologen und Wissenschaftlern aus München verfassen wir aktuell einen offenen Brief, gerichtet an das Literaturhaus München, denn Thilo Sarrazin möchte seine Menschenverachtenden Thesen auf Kosten der Migranten auch hier austragen. Das finden wir nicht in Ordnung, weshalb wir das Literaturhaus München dazu aufrufen, die Veranstaltung abzusagen.

Münchner Wissenschaftler/innen, Schriftssteller/innen und Kulturschaffende

 

Offener Brief an das Literaturhaus München

 

Keine weitere Plattform für Thilo Sarrazins Thesen 

 

 

Sehr geehrter Herr Reinhard Wittmann Leiter des Literaturhauses München,

 

Mit äußerstem Befremden verfolgen wir, Münchner Wissenschaftler/innen, Schriftsteller/innen und Kulturschaffende, dass Sie als Leiter des Münchner Literaturhauses nach wie vor an einer Veranstaltung mit Thilo Sarrazin festhalten, und dies trotz zahlreicher bundesweiter prominenter Kritiken an seiner jüngsten Buchveröffentlichung „Deutschland schafft sich ab“. Wir sind nicht nur zutiefst empört darüber, dass Sie Thilo Sarrazin und seinen biologistisch-rassistischen, wissenschaftlich haltlosen Thesen eine Plattform bieten, sondern dass sie ohne Distanz der Veranstaltung auch noch den Titel des Buches geben. Eine kritische und offene Diskussion mit Thilo Sarrazin bzw. über Fragen der Vielfalt in der Bevölkerung der Bundesrepublik bräuchte mindestens Experten und Expertinnen aus den damit befassten Feldern wie u.a. Migrations-, Ungleichheits- und Religionswissenschaften.

 

Als Münchner Bürger/innen mit und ohne Migrationshintergrund betrachten wir Ihre Veranstaltung mit Thilo Sarrazin als eine Verhöhnung all jener politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Bemühungen in dieser Stadt, ein soziales und inkludierendes Zusammenleben zu gestalten. Bei 35% Stadtbevölkerung mit Migrationshintergrund fragen wir uns, was sie als öffentlich geförderte Institution mit einer solchen Diskussionsveranstaltung bezwecken. Sarrazins Thesen provozieren weniger – was für politische Debatten impulsgebend sein könnte – vielmehr machen sie eine differenzierte Diskussion unmöglich, da sie gefährliche rassistische und islamfeindliche Ressentiments schüren. Sarrazins Thesen spalten und wirken damit all den vielfältigen Integrationsbemühungen in dieser Stadt diametral entgegen. In einem  Offener Brief deutscher Musliminnen und Muslime an den Bundespräsidenten Christian Wulff unter dem Titel "Sie sind unser Präsident" beschreiben die Unterzeichner/innen, wie sie das derzeitige gesellschaftliche Klima erleben und ihre Analyse ist erschreckend:


„…Wir erleben, wie sich Teile der Bevölkerung von anderen absetzen. Wie Minderheiten ausgedeutet und öffentlich als "Andere" markiert werden. Die Tonlage ist oft genug nicht neugierig und gesprächsbereit, sondern aggressiv und diffamierend. Für Musliminnen und Muslime ist derzeit nicht einmal der Gang zum Zeitungshändler leicht, weil sie nie wissen, welche Schlagzeile, welches stereotype Bild sie dort erwartet. Auch in der Schule, bei der Arbeit und am Ausbildungsplatz kann es sein, dass einem Feindseligkeit entgegenschlägt.“

 

„Deutschland schafft sich ab“ ist eine Kampfschrift gegen die Einwanderungsgesellschaft, in der sich längst nach 55 Jahren neuerer Einwanderungsgeschichte ein multikulturelles Mit- und weitgehend problemloses Nebeneinander eingestellt hat, in der Vielfalt zum Credo städtischer  Politik wurde, in der mittlerweile eine kleine migrantische Ober- und eine breitere Mittelschicht die Geschicke des Landes in Ökonomie, Kultur und zunehmend auch Politik mitgestalten und in der unzählige Arbeitsmigranten und Arbeitsmigrantinnen das deutsche Wirtschaftswunder über Jahrzehnte möglich gemacht haben. Sarrazin erklärt nicht nur die Integrationsbemühungen der letzten Jahre für gescheitert, er warnt gar vor der Integration von als „wenig intelligent“ beurteilter Migrantengruppen v.a. aus dem arabischen Raum. Kaltschnäuzig fordert er dann auch den totalen Zuwanderungsstopp für in seiner Perspektive „unwerte“ Regionen: „Die einzig sinnvolle Handlungsperspektive kann nur sein, weitere Zuwanderung aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika generell zu unterbinden."

 

Sarrazins Thesen sind aber mehr als eine Absage an die Einwanderungsgesellschaft und die fortgesetzten Integrationsbemühungen, die das jüngste „Jahresgutachten Einwanderung 2010“ des Sachverständigenrates Migration und Integration als weit besser als die Debatte darüber bewertet. Sein Buch ist auch als eine generelle Kampfansage an die ärmeren Schichten der Bevölkerung, an die neuen „Überflüssigen“ und “Abgehängten“, an die „Verlierer“ des neuen, auf Wissen und Dienstleistungen basierenden Wirtschaftsmodells. Seine Schriften sind ein Amalgam aus neoliberalem Verwertungsdenken mit pseudo-biologischen bevölkerungspolitischen Vorstellungen der natürlichen Auslese durch Vererbung, wenn Sarrazin beispielsweise schreibt »Intelligenz ist aber zu 50 bis 80 Prozent erblich. Deshalb bedeutet ein schichtabhängig unterschiedliches generatives Verhalten leider auch, dass sich das vererbte intellektuelle Potenzial der Bevölkerung kontinuierlich verdünnt.« (S. 91/92).  Thilo Sarrazin behauptet denn auch, dass es »belegt ist (…), dass zwischen Schichtzugehörigkeit und Intelligenzleistung ein recht enger Zusammenhang besteht«. (S. 93) Und er folgert: Der Erfolg oder Misserfolg einer Gesellschaft sei deshalb vor allem davon abhängig, dass die »richtigen« Menschen viele Kinder bekommen, um ihre Intelligenz zu vererben. Diese darwinistische Position erinnert an die Eugenik früher Rassen- und Zuchtlehren (Lebensborn lässt grüßen), die zu Zwangssterilisationen und zur millionenfachen Auslöschung des als »unwert« deklarierten Lebens führte.


Auch seine unerträglichen und zutiefst falschen ‚philosemitischen’ Auslassungen, etwa zur „durchschnittlich höheren Intelligenz von Juden“ machen die krude und unwissenschaftliche pseudo-Biologisierung gesellschaftlicher Fragen deutlich, die Sarrazin betreibt. Diese Dummheit wird weder den Lebenswissenschaften – Biologie, Evolutionsdenken usw. – gerecht, noch und erst recht nicht, den Sozialwissenschaften, die sich seit Jahrzehnten differenziert, dabei durchaus kontrovers, mit Fragen von Religion, Kultur, Ethnizität, Migration, Inklusionspolitik, Bildung usw. beschäftigen. 

 

In seiner besonderen Ablehnung und Diffamierung von Menschen islamischen Glaubens und Migranten und Migrantinnen aus dem arabischen Raum verschränken sich bei Sarrazin beide Argumentationsmuster zu einem erschreckend offenen biologistischen Rassismus, wenn er beispielsweise schreibt: „Die kulturelle Fremdheit muslimischer Migranten könnte relativiert werden, wenn diese Migranten ein besonderes qualifikatorisches oder intellektuelles Potential verhießen. Das ist aber nicht erkennbar. Anzeichen gibt es eher für das Gegenteil [...] So spielen bei Migranten aus dem Nahen Osten auch genetische Belastungen [...] eine erhebliche Rolle." Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bewertet das Buch dann auch in einer Besprechung am 26.8.2010 als ein „antimuslimisches Dossier auf genetischer Grundlage“. 

 

Das Buch besteht jedoch nicht nur inhaltlich aus einer Ansammlung sich ständig wiederholender rassistisch-biologistischer Behauptungen besteht, die mit den Ängsten und der Verunsicherung von Teilen der deutschen Mehrheitsgesellschaft spielen. Vielmehr handelt es um eine unsachliche Polemik, die mit dem Feuer spielt und doch so tut als würde sie sich ganz sachlich auf wissenschaftliche Expertise und Statistiken stützen. Als Wissenschaftler/innen weisen wir eine derartige Zahlenspielerei zu reißerischen Zwecken zurück. So schreibt das Deutsche Institut für Menschenrechte mit Sitz in Berlin in seiner Stellungnahme:


Die Ausführungen Sarrazins sind nicht nur gekennzeichnet durch mangelnde Sachlichkeit. Sarrazin manipuliert. Dies etwa dann, wenn er Diskriminierung im Bildungssystem und im Bereich der Beschäftigung mit grotesken Thesen einfach leugnet. Außerdem greift er beliebig auf Statistiken zurück, die er so einsetzt, dass sie zu seiner Weltsicht passen.“

 ( http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/Stellungnahmen/stellungnahme_zu_aussagen_v_thilo_sarrazin__02_09_2010.pdf)

 

Und in einem Brief  vom 2.9. 2010 an die Politikwissenschaftlerin Dr. Naika Foroutan (siehe Sendung mit Maybritt Illner vom 2. September 2010) erklärt selbst der Berliner Polizeipräsident: „Insgesamt ist nach dem derzeit hier vorliegenden Material nicht ersichtlich, auf welche Zahlen Herr Sarrazin sich konkret bezog. In einem Interview, dass in der Berliner Morgenpost vom 29.08.2010 abgedruckt wurde, erklärt er: ‚Ich habe an anderer Stelle zitiert, dass in Berlin 20 Prozent aller Gewalttaten von 1000 türkischen und arabischen Intensivtätern begangen werden.’ Diese zitierte Aussage von Hr. Sarrazin ist weder bei enger Auslegung der Nationalitäten noch bei weiterer Auslegung der Staatszugehörigkeit mit Zahlen der offiziellen PKS oder den geschäftsstatistischen Erhebungen zu Personen in Täterorientierten Ermittlungsprogrammen zu belegen.“

 

Wir sind zutiefst besorgt über das gesellschaftliche Klima, welches die Debatte über das Buch und die Thesen Sarrazins in diesem Lande verursacht hat. Angesichts der verheerenden Folgen rassenbiologischer und eugenischer Lehren im Dritten Reich, und angesichts des Wissens darum, wie schnell die so genannte Asyldebatte in den 1990er Jahre in rassistisch und national begründete Pogrome umschlug, warnen wir eindringlich davor, dieser neuen Debatte erneut Vorschub zu leisten. 

 

Als Wissenschaftler/innen vieler Disziplinen, als Schriftsteller/innen und Künstler/innen sind wir zutiefst beschämt, ob dieser gesellschaftlichen Entwicklung. Wir sind schockiert, dass eine solch ehrbare und niveauvolle Einrichtung wie das Münchner Literaturhaus Thesen wie denen Sarrazins einen Raum zur Debatte organisiert, ohne diese sichtbar kritisch zu rahmen. 

 

Nach all diesen inhaltlichen und wissenschaftlichen Bedenken und Einwänden fragen wir uns um so mehr, warum das Münchner Literaturhaus gerade solchen Ausführungen eine Bühne gibt, die unsachlich und falsch sind, inhaltlich ganze Bevölkerungsgruppen diffamieren, rassistische Ressentiments und Antiislamismen schüren und Auslesevorstellungen im neuen neoliberalen Gewand salonfähig machen. Wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Äußerungen und Vorschläge Sarrazins sich jenseits des Grundgesetzes und der von Deutschland ratifizierten UN-Anti-Rassismus-Konvention bewegen: „Seine Vorschläge für Änderungen in der Zuwanderungspolitik sind weder mit international gültigen Menschenrechten vereinbar noch mit dem deutschen Grundgesetz. Sie bewegen sich außerhalb der verfassungsrechtlichen Ordnung.“ (Deutsches Institut für Menschenrechte; http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/Stellungnahmen/stellungnahme_zu_aussagen_v_thilo_sarrazin__02_09_2010.pdf)

 

Wir fordern Sie daher auf, dem Beispiel Hildesheims zu folgen und die Veranstaltung mit Herrn Sarrazin abzusagen. Denn seine Thesen sind rassistisch, wissenschaftlich nicht fundiert, und destruktiv! Wir sehen mit großer Sorge, wie die enorme mediale Debatte rund um Sarrazin funktioniert: sie spielt Sarrazin und seinen Äußerungen selbst bei distanzierter Haltung immer wieder in die Hände! Daher schließen wir uns den Warnungen des Deutschen Institut für Menschenrechte an, Sarrazin und seinen Thesen noch mehr Raum einzuräumen:


„Nicht wenige Kommentatoren verurteilen seine Diffamierungen, kommen aber zu dem Schluss, Sarrazin spreche im Kern die eigentlichen Probleme an. Damit spielen sie der Dramaturgie von Sarrazins Auftritt direkt in die Hände: Sarrazin inszeniert sich als Provokateur, der Tabus bricht. Damit löst er vor allem Reaktionen aus, die sich gegen den Ton und die Schärfe seiner Äußerungen wenden. Wenn nach der Debatte dieser Wochen dann seine rassistischen Thesen und Behauptungen auf der Grundlage unwissenschaftlicher und willkürlicher Interpretation von Zahlen als im Kern richtig stehen bleiben, hat Sarrazin sein Ziel schon erreicht.“ 

 

Wir würden es dagegen begrüßen, wenn Sie - ernsthaft interessiert an Themen der Einwanderungsgesellschaft - eine sachliche Diskussion über Rassismus und die Voraussetzungen einer inklusiven, sozial gerechten Gesellschaft in Deutschland in Ihrem Haus führen wollen und stehen hierfür auch jederzeit zur Verfügung.

 

Mi

01

Sep

2010

Wir haben uns gegründet!

Weil bei uns alles recht flott geht, steht kurz nach unserer Gründung des Vereins am 22. August 2010, auch schon unsere Webseite! Natürlich ist alles noch in Betaphase, sodass hier und da sich Fehler eingeschlichen haben können. Auch inhaltlich werden wir es mit der Zeit mit Leben füllen. Ihr könnt uns da gerne dabei helfen, in dem Ihr uns z.B. Veranstaltungstipps übermittelt und sonst noch was Euch einfällt. Auch für Ideen, egal wie verrückt diese klingen mögen, stehen wir dem gegenüber sehr offen! Ich freue mich auf Euch!

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