Was wir aktuell lesen und empfehlen

Mabuse Verlag hat zwei besondere Bücher herausgebracht, die uns als BIM-Team interessiert. Unsere Experten haben es gelesen und sich ein Urteil gebildet: absolut lesenswert! Sowohl für Betroffene als auch für Menschen, die in der Migrations- und Integrationsarbeit aktiv sind, bieten die Bücher Informationen, Lösungsvorschläge und Tipps aus der alltäglichen Praxis.

 

Nachfolgend die Büchertitel:

  • - Lebenslage und gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne Papiere
  • - Migration und psychische Gesundheit - Belastungen und Potenziale

 

Nachfolgend die Bücher Cover. Die Bücher können Sie unter http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Willkommen jederzeit bestellen.

Ein Appell an die Menschlichkeit

 

Das Buch gewährt Einblicke in eine verborgene Welt. „Verborgen“ ist genau das richtige Stichwort, wenn es um die „Lebenslage und gesundheitliche Versorgung von Menschen ohne Papiere“ geht. Denn aus Angst vor Abschiebung setzen Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung ihre Gesundheit und die ihrer Kinder aufs Spiel. Das Buch aus dem Mabuse Verlag stellt die paradoxen Lebensumstände dieser Menschen an Hand konkreter Beispiele und der aktuelle Sachlage vor:  „Hier gelten Leute, die keine Aufenthaltsgenehmigung haben, in erster Linie als kriminell“. Dieses Buch appelliert an die Menschlichkeit und entblößt das sogenannte „Paradoxienmanagement“ der Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere, denn „Menschen bleiben sie trotzdem und Grundrechte und soziale Rechte haben sie damit auch.“

Ein Sachbuch mit Aha-Effekt

Dass zwischen Migration und psychischer Gesundheit ein Zusammenhang besteht, ist unbestreitbar. Welche Ausformungen dieser Zusammenhang annehmen kann, wird im Band „Migration und psychische Gesundheit – Belastungen und Potentiale“ vom Mabuse Verlag detailliert erläutert. Ausgehend von Problemen der Eingewöhnung und Mentalitätsunterschieden zwischen Herkunfts- und Aufnahmeland werden die psychischen Belastungen und deren Auswirkungen aufgezeichnet. Dabei werden die Sachverhalte aus wissenschaftlicher Sicht erläutert und mit alltäglichen Beobachtungen garniert: „Ausländer, die einem zu nahe kommen, und zu denen sich eine positive Einstellung entwickelt, werden schnell mit dem Vorurteil des „untypischen Ausländers“ belegt, damit das eigene aversive Stereotyp gegenüber Ausländern gefestigt bleibt.“Leser mit Migrationshintergrund werden aufgrund solcher praxisbezogenen Feststellungen öfter mal schmunzeln müssen. Auch einheimische Ärzte, Pädagogen etc. werden Situationen, die in dem Buch beschrieben und mit entsprechenden Zitaten belegt werden, kennen:  „Ein deutscher Hypochonder denkt genauso magisch wie ein anatolischer Bauer, er spricht aber besser Deutsch.“ Man findet sich in dem Buch aber nicht nur wieder, sondern entdeckt neue Sichtweisen auf die Problematik. Die Untersuchung verschiedener Krankheitsbilder im Hinblick auf den Zusammenhang mit Migration ist besonders spannend: Von Suchtkrankheiten über verstärkte Übelkeit in der Schwangerschaft bis hin zu Depressionen werden Studien und Praxisbeispiele ausgewertet, die ein konkretes Bild vermitteln. Besonders einleuchtend ist das Phasenmodell des Migrationsprozesses von Sluzki. das noch mal unterstreicht, dass die psychische Belastung der Migration mehr als nur eine „Heimweh-Krankheit“ ist.

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J.W. Goethe: „Toleranz kann eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“

 

J.W. Goethe: "Ein Land das seine Fremden nicht ehrt, ist dem Untergang geweiht"